@holger: Danke für den Ruf nach Entspanntheit.
@all: Auch wenn das wieder kontrovers wird, ein paar Sachen die in meinen Augen für Testing sprechen. (Bitte erst lesen und dabei
alle bisherigen Erfahrungen vergessen. Dann werten.)
Ein paar grundlegende Fragen habe ich mir im Laufe der Diskussion gestellt, unter anderem: Warum benutze ich debian. Warum apto(sid). Was sind die Vorteile - was die Nachteile. Die Frage zum warum debian ist geklärt, es gibt für meine Bedürfnisse nichts, was diese besser abdecken könnte. Das es noch besser sein könnte und was dazu nötig wäre - abgehakt.
Warum aptosid - Wegen der Community - es ist halt ein Ort, wo man Leute mit ähnlichen Interessen, die das selbe "Produkt" einsetzen, findet. Egal, ob des Diskussionen gibt oder gegensätzliche Meinungen, auf jeden Fall werden Fragen und Argumente hier erst einmal auf jeden Fall verstanden. Wurde aber auch schon lang und breit drüber geredet und geschrieben.
Warum Sid: Eigentlich auch schon hier beantwortet, weil testing für den kontinuierlichen Einsatz einfach nicht brauchbar ist in der bisherigen Form. Wenn ich im Fall des Falles eh auf experimental und sid zurückgreigen muss, um mein testing am fliegen zu halten, kann ich auch gleich Sid nutzen. Und genau da sehe ich die Chancen von rolling oder CUT - nennt es, wie ihr wollt.
Ich bin eigentlich zu einem Debian Desktop gewechselt, weil ich nicht auf Dauer 2 verschiedene Zweige fahren wollte - zu viel Aufwand. Es sollte möglichst aktuell sein und ich wollte möglichst keinen Stress mit Updates und Co. haben. Die einzige Variante das vernünftig zu machen ist aptosid. Aus Gründen der Stabilität und noch weniger Stress würde mir ein rollendes, permanent nutzbares Testing teilweise wesentlich besser gefallen, je länger ich darüber nachdenke. Die groben Schnitzer werden in Sid entfernt, nach 8 bis 14 Tagen sind die Pakete im Normalfall in Testing - eigentlich aktuell genug. Wäre da nicht der jetzige Zustand, dass das mit den 8-14 Tagen halt nicht klappt und ich dann doch wohl oder übel die Sid-Quellen drin habe und irgendwann den vollen Schritt zu Sid mache.
Damit geht debian ein sehr großes Potential an Usern und dadurch auch Testern verloren. Sid ist für viele normale Benutzer einfach zu hart, die wären glücklich, wenn sie Testing benutzen könnten. Und würden da jede Menge kleinerer Fehler finden, einfach durch die täglich mögliche Benutzung. Das könnte wiederum zu kürzeren Freezes führen, wenn dann wirklich male wieder ein neues Release ansteht. Man könnte wirklich zeitnah sagen - passt, in 2 Monaten ist Termin, ab da ist Freeze. Das bräuchte die "normalen" Zyklen nicht verändern, da die Anforderungen an den Releasezyklus sich ja nicht verändert haben. Und dann könnte ich mich auch wieder seht viel mit der Mentalität "Its done when its done" anfreunden.
Ich denke, ich würde mit meiner Hauptinstallation bei aptosid bleiben, aber auch durchaus für die stinknormale Arbeit (projektbezogen) mehr auf rolling oder CUT setzen. Das wäre dann mein persönlicher Spassfaktor, dass man quasi die Pferde bei Bedarf wechseln könnte. Und der normale User-Desktop bei normal intelligenten und anpassungsfähigen Usern würde rolling oder CUT heissen. Server bleiben stable, so möglich. Klingt irgendwie toll, oder? Und am Ende hätten wirklich ohne Einschränkung alle gewonnen. Und wer dann noch nervt, wird mit old-stable bedient.

Ein weiterer Vorteil wäre, dass dann auch wieder Sachen wie udev und jetzt perl ohne Klagen da aufschlagen könnten, wo sie hingehören - in sid. Für Leute, die es gerne aktuell haben und keinen Bock auf solche Spässe könnte man ruhigen Gewissens rolling (CUT) empfehlen - der Rest bei Sid weiss dann Bescheid. Dann passt auch Sid als rekursives Akronym wieder.