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Author Topic: [DE] Josselin Mouette makes it roll  (Read 48741 times)

Offline bluelupo

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[DE] Josselin Mouette makes it roll
« Reply #75 on: 2011/05/09, 10:21:28 »
Quote from: "agaida"

Aus Gründen der Stabilität und noch weniger Stress würde mir ein rollendes, permanent nutzbares Testing teilweise wesentlich besser gefallen, je länger ich darüber nachdenke. Die groben Schnitzer werden in Sid entfernt, nach 8 bis 14 Tagen sind die Pakete im Normalfall in Testing - eigentlich aktuell genug. Wäre da nicht der jetzige Zustand, dass das mit den 8-14 Tagen halt nicht klappt und ich dann doch wohl oder übel die Sid-Quellen drin habe und irgendwann den vollen Schritt zu Sid mache.

....genau das ist es, du sprichst mir aus der Seele ;-)
Ich würde gerne für meine Arbeitskiste(n) ein stabiles und aktuelles Testing haben, das ich aber auch wirklich relativ gefahrlos updaten kann. Ich habe einfach keine Lust auf meinen produktiven Arbeitgerät (in den ich relativ viele Zeit investiert habe) ständig auf Fehlersuche zu gehen. Etwas anderes ist das auf mein "Spielkisten" da ist das ganze unproblematisch, wenn mal ein paar tage nix geht in SID.

Quote from: "agaida"

Damit geht debian ein sehr großes Potential an Usern und dadurch auch Testern verloren. Sid ist für viele normale Benutzer einfach zu hart, die wären glücklich, wenn sie Testing benutzen könnten. Und würden da jede Menge kleinerer Fehler finden, einfach durch die täglich mögliche Benutzung. Das könnte wiederum zu kürzeren Freezes führen, wenn dann wirklich male wieder ein neues Release ansteht. Man könnte wirklich zeitnah sagen - passt, in 2 Monaten ist Termin, ab da ist Freeze. Das bräuchte die "normalen" Zyklen nicht verändern, da die Anforderungen an den Releasezyklus sich ja nicht verändert haben. Und dann könnte ich mich auch wieder seht viel mit der Mentalität "Its done when its done" anfreunden.

Kann ich dir nur zustimmen, das ist bei einem Großteil der Debiannutzer so. Sinn und Zweck eines Testingzweiges ist doch möglichst schnell und möglichst viele Fehler zu finden.

Quote from: "agaida"

Ein weiterer Vorteil wäre, dass dann auch wieder Sachen wie udev und jetzt perl ohne Klagen da aufschlagen könnten, wo sie hingehören - in sid. Für Leute, die es gerne aktuell haben und keinen Bock auf solche Spässe könnte man ruhigen Gewissens rolling (CUT) empfehlen - der Rest bei Sid weiss dann Bescheid. Dann passt auch Sid als rekursives Akronym wieder.

...Systemkomponenenten wie udev und perl dürfen in Testing oder CUT einfach keine unbootbaren Systeme mehr verursachen, allenfalls noch kleine "Ungereimtheiten". Mit so einer Lösung wäre mir persönlich und wahrscheinlich vielen anderen Debiannutzern auch sehr geholfen.

Offline agaida

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #76 on: 2011/05/09, 12:07:17 »
Wenn es so würde, wäre einfach eine Ordnung wieder hergestellt, die so momentan nicht möglich ist. Meine ersten Erfahrungen mit purem debian habe ich mit stable gemacht. Ja, ich war brav, um dann laut zu fluchen. Dann habe ich als nächstes testing versucht, ging ja auch 2 Wochen gut. Auf Grund der Warnungen habe ich mich nicht gleich an Sid gewagt. Da wurde zu laut und oft vor gewart (wie geschrieben, ich war brav und blöd).

Die nächste CD war Sabayon, das war bis auf die Umstellung von sulfur auf orginale Gentoo gnz witzig, nur das Kompilieren klappte damals bei mir nicht wirklich gut. Dann war Arch an der Reihe. Endlich mal ein laut Selbstdarstellung einfaches System nach KISS für den ambitionierten Anwender. Da ich noch grün war, fand ich KISS klasse - weil ich nicht wirklich wusste, was mich erwartet ;)

Endlich mal eine Distribution, wo dick und fett draufstand: Mach damit, was Du willst, alles ist möglich, alles ist erlaubt, es gibt fast keine Einschränkungen (ausser ganz wenig Lizenzkram). Das hat meinen Horizont wirklich erweitert: Um dass Verständnis, dass simpel nicht einfach ist, dass man wirklich alles machen kann, was man will, wenn man es kann - ich davon aber weit entfernt war, dass man sich diese Freiheit erst mal sehr hart erarbeiten muss, damit man sie auch nutzen kann. Theoretische Freiheit ist einfach nur Mist. ;)

Und Arch war eine gute Vorbereitung für Sid - man lernt es, wohlmeinende Warnungen zu ignorieren, sein System selbst kaputt zu machen und auch zu reparieren. Genau das will ich aber (zumindest auf einigen Systemen) vermeiden. Auf meinem privaten Desktop nicht, Linux soll ja weiterhin Spass machen.
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DonKult

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #77 on: 2011/05/09, 16:38:31 »
[sid is kein akronym - sondern ein Nachbarkind von Andy bzw später im 3. Teil ein Müllmann was "sehr pfleglich" mit seinem Spielzeug umgeht: Er macht sie ständig kaputt…]

(Tut mir ja schrecklich leid, dass ich so länglische Posts mache und nicht regelmäßig antworte, aber ich befinde mich - in der extrem Kurzfassung - auf Europareise für Debian. Da ist das anders halt nicht drin. Trotzdem will ich so einige Aussagen hier nicht so einfach stehen lassen… Duty call eben… von andern hab ich schon gesagt bekommen ich solls doch sein lassen)

Ich finde es ja interessant, dass jedes mal wenn ich nicht die Meinung des Threads wiederspiegele, ich automatisch als zu aggressive betrachtet werde. Sehe ich natürlich naturgemäß anders. ;) Genaugenommen genau anders rum.

Gerade das hier darauf abgezielt wird das ich es nicht mehr alle beieinander hätte und in einer anderen Welt leben täte (letzteres ist ein Zitat) lässt mich da schon wundern wer jetzt wo agressiv ist. Alles was ich sagte, war dass sich jeder mal überlegen sollte ob Debian eigentlich "seine" Distribution ist - den sie ist es nicht für alle und kann es auch gar nicht sein, den die Auswahl gibt es gerade deswegen, weil man nicht alle mit einem glücklich machen kann. In der Sichtweise kann ich also durchaus in einer anderen Welt leben -- das heißt dann aber auch das "ihr" in einer anderen Welt lebt und wir uns hier nur "streiten" welche Welt davon jetzt mit Debian bezeichnet wird…

Ich persönlich glaube, dass einige aptosid User in anderen "Welten" besser aufgehoben wären - z.B. in debian stable (+ backports) oder eben Arch oder oder oder. Wenn wir mal ehrlich wären (und das hab ich ein paar mal versucht und bin für geohrfeigt worden) dann sind die Computerenthusiasten nicht gerade in der Überzahl zu den Nutzer die einen Computer einfach nur benutzen. Das ist bei aptosid vielleicht anders, aber "rolling" muss schon deutlich über aptosid platziert werden um es als Enduser-Ready zu bezeichnen (Wenn man als Enduser den nicht technisch fokusierten Anwender annimmt).

So, und nachdem man den Anwender klassifiziert hat (was mir und anderen momentan in der Diskussion auf d-d ein wenig fehlt), kann man sich die Implementierung betrachtet:
Hauptanforderung sehe ich ganz einfach: Minimaler Mehraufwand - weil, debian ist eine Docracy und keine Talkcracy -- was auch ein bisschen erklärt warum es bisher keine Implementierung gibt, den absolut keine der auch nur irgendwie erdachten Möglichkeiten bräuchte anfänglich eine Diskussion. Eine debian.net Maschine würde zum testen jedes beliebigen Konzeptes ausreichen, ab da wäre dann aber jemand gefragt der auch die Arbeit macht und nicht nur großspurig GR-Drafts in die Welt setzt…

Das ist nun einmal die Resource in der OpenSource bezahlt wird… Personenstunden. Wenn man unendlich davon hätte, dann gäb das wohl wirklich einmal die Canterbury Distribution, die die Bedürfnisse von allen gleichzeitig befriedigt… Grundton im Thread hier: "dann müssen sich einfach mehr Leute damit beschäftigen." (Zitat). Freut mich das ihr das auch so seht, wie siehts aus: Interesse zu helfen?


Am meisten Potenzial sehe ich persönlich in der Idee, die auch diesen Thread gestartet hat, da relative wenig Mehraufwand und die Vorteile von debian erhalten werden. Wenn dann noch t-p-u entsprechend seinem Nutzen nach genutzt wird ists in unstable vielleicht auch nicht mehr ganz so frostig, sondern etwas über Null. So heiß wie außerhalb des Freezes wirds sicher nicht, aber das ist auch ganz gut so: "Kalter" Entzug für die Süchtlinge. ;) Wer wirklich immer das neuste haben will ist bei Debian eben falsch, so einfach ist das. Es ist neu, manchmal auch tagesaktuell, aber das hängt einfach von zu vielen Dingen ab als das man als Debianqualität deklarieren kann. Es gibt andere Dinge die Debian ausmachen, man muss die nur eben für sich identifizieren und daran entscheiden ob einem in den Kram passt oder eben nicht…


P.S.: Mehr Anwender heißt übrigens nicht zwingend mehr (nützliche) Tester. Ubuntu hat eine Horde an Anwendern - und eine Horde an (fast nutzlosen) Bugreports, aber kaum Tester wie man erst neulich wieder eindrucksvoll auf ihrem Planet lesen konnte.

Offline agaida

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #78 on: 2011/05/09, 18:32:34 »
David, ich muss Dir leider widersprechen: Du lebst automatisch in einer anderen Welt als Entwickler. Dass heisst noch lange nicht, dass Du einen an der Waffel hast ... ;) Ich kenn das auch schon ein wenig länger. Hier bin ich jetzt mal hauptsächlich Anwender und werde es, was Kernel und das systemnahe Zeug betrifft, auch bleiben. Aber tröste Dich, das wird mit der Zeit schlimmer.

Sid ist ein Akronym, wenn man es so betrachten will. Sogar ein rekursives. Das kann jeder so sehen, wie er will, ich habe den Film auch gesehen. Und bestimmt mit unserem Enkel bald wieder.

Das mit der Docracy ist schön gesagt, nur müsste derjenige, der die Arbeit macht, erst mal Developer sein - nimms mir nicht übel, wenn man den debian-Stallgeruch nicht hat und ihn auch nicht annehmen möchte, dann wird das recht schwer DD zu werden. Eine eigene Distribution ist einfacher auf die Beine zu stellen und zu warten. Und das wäre dann z.B. in meinem Fall nicht wirklich debian. Aber darum geht es nicht, ich bin hier mal einfach Anwender. Wenn mir ein Fehler auffällt, melde ich den, wenn ich eine Idee oder Lösung dafür hab, kommt ein Patch dazu (ist noch so nicht passiert, aber in anderen Projekten) und gut ists gewesen. Ich kann und will nicht auf allen Hochzeiten tanzen, meine Prioritäten liegen wo anders.

Auf jeden Fall habe ich gegen Ende des Freezes wieder verstärkt auch auf andere Kinder geschaut und feststellen müssen, dass man trotz aller Nörgelei ganz gut mit Sid arbeiten kann. Da bei mir der Wechsel von aptosid zu sid, ubuntu, arch oder sabayon nur ein boot entfernt ist, kann ich behaupten, in diesem Fall zu wissen, wovon ich spreche: debian ist über die ganze Zeit dass Mittel gewesen, mit dem ich meine Arbeit am effektivsten erledigen konnte, gefolgt von Arch. Dann kam erst mal eine Weile nichts. Es ist halt ein großer Vorteil, wenn man überall die selben Werkzeuge und (fast) die selben Stände hat. Das macht das Arbeiten irgendwie flüssiger. Ich muss nur einen Satz Werkzeuge parat haben. Ich weiss auch nicht, wie die Entwicklung weitergeht, wichtig war mir KDE 4.6, da es den einen oder anderen eingebauten Vorteil für mich hatte, auf den ich irgendwann nicht mehr gern warten wollte und worüber ich mich jetzt jeden Tag freue - weil es meine Arbeit erleichert. Damit sind meine Bedürfnisse erst einmal gedeckelt, die meisten interessanten Projekte werden in Kürze eh nicht fertig und schon gar nicht in Debian aufschlagen. Also ist glücklich sein angesagt. (Interessant für mich: Moin2, ChiliProject und imscp) Sowas ziehe ich aber so oder so aus den Quellen, da heisst Updaten dann git pull oder svn updat und beten.

Edit: Sid is dangerous!  - Schicker bekommt man doch ein r. A. nicht hin - oder doch! Gnu.
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Offline ralul

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #79 on: 2011/05/09, 21:00:59 »
Es gibt einen Spruch, so ähnlich: "Mach es einfach, aber nicht einfacher als eine komplizierte Sachlage es erfordert"

Es ist doch eigentlich schon seltsam mit Debian bisher: Für die umfänglichsten Debian Entwicklungszusammenhänge und die verschiedensten Benutzungsanforderungen gibt es außer stable nur

- testing das nächste Stable, der Zweck ist also vergeben
- unstable ist eine Vorbühne, die also auch schon vergeben ist
- experimental ist ein Abstellgleis für nicht sogleich gangbare Pakete

Da sind wir User also immer wieder spätestens im Freeze hinten herausgefallen. Diese drei Repos waren bisher einfach zu einfach für zuviele differenzierbare Anforderungen!
experiencing siduction runs better than my gentoo makes me know I know nothing

Offline bluelupo

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #80 on: 2011/05/10, 08:28:50 »
Hi,
Quote from: "DonKult"

Ich finde es ja interessant, dass jedes mal wenn ich nicht die Meinung des Threads wiederspiegele, ich automatisch als zu aggressive betrachtet werde. Sehe ich natürlich naturgemäß anders. Genaugenommen genau anders rum.

Du siehst einfach das aus einer gänzlich anderen Perspektive - ist okay, aber die Mehrheit sind wohl die Anwender und die haben nun mal einen anderen Fokus als du.

Quote from: "DonKult"

Ich persönlich glaube, dass einige aptosid User in anderen "Welten" besser aufgehoben wären - z.B. in debian stable (+ backports) oder eben Arch oder oder oder. Wenn wir mal ehrlich wären (und das hab ich ein paar mal versucht und bin für geohrfeigt worden) dann sind die Computerenthusiasten nicht gerade in der Überzahl zu den Nutzer die einen Computer einfach nur benutzen.

Da gebe ich dir durchaus Recht, ich zähle mich für die Mehrzahl meiner Systeme auch dazu, wenn nicht die Aktualität der Applikationen speziell bei Debian immer hoffnungslos hinten dran wäre, könnte ich mich auch darauf einlassen. Nun muss mich mit der Situation arrangieren, was aber nicht heißt das das Debiankonzept verbesserungsfähig wäre. Ich habe in letzten Tagen intensiv Ausschau gehalten nach anderen debianbasierten Derivaten, die zu meiner Situation evtl. besser passen und musste feststellen das es zwar eine Vielzahl davon gibt, aber leider die passende für mich (noch) nicht dabei ist. Es scheitert letztlich entweder an der Aktualität der Applikationen (Stable-Basis) bzw. an meiner speziellen Anforderung, das der Installer der Distribution die Installationsoption für den LVM (Logical Volume Manager) anbieten muss.

P.S.: Wenn du mich zitierst in deinen Antworten, dann bitte mit Namen - Danke!

Offline agaida

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #81 on: 2011/05/10, 08:41:29 »
@Bluelupo: Ganz dämliche Frage - wozu braucht man einen Installer für LVM und so eine Option? Geht bei diesen derivaten kein debootstrap?
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Offline dieres

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #82 on: 2011/05/10, 09:09:06 »
auch wenn ich mich hier als etwas dämlich oute, wer übersetzt mir aus Donkults Beitrag GR-Drafts, d-d, t-p-u ?

Ich liebe AKüFi  :oops:

Offline devil

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #83 on: 2011/05/10, 10:09:22 »
GR=General Resolution
d-d=debian-devel
t-p-u= testing proposed updates

greetz
devil
*offiziöser übersetzer von DonKult*

DonKult

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #84 on: 2011/05/10, 10:16:46 »
Quote from: "dieres"
wer übersetzt mir aus Donkults Beitrag GR-Drafts, d-d, t-p-u ?

Ifdagt! (Ich find die auch ganz toll!)

Sorry, da die so oft in der Mailingliste vorkommen gingen die Pferde mit mir durch. ;)

(devil hats schon getan, aber da ich der böse Bube war, bau ich das nochmal aus)

GR = General Resolution -- Die GR ist ein Vorschlag über den alle DD abstimmen :arrow: http://www.debian.org/vote/
DD = Debian Developer (Uploaderlaubnis für alle Pakete)
DM = Debian Maintainer (Uploaderlaubnis für bestimmte Pakete)
d-d = d- ist generell die Abkürzung für debian-ihrgendwas Mailinglisten. In diesem Fall ist des d-devel was eben in d-d weiter abgekürzt wird, wenn man glaub es wäre verständlich :arrow: http://lists.debian.org/debian-devel/
t-p-u = testing-proposed-updates, Pakete werden für gewöhnlich nach unstable geladen, kommen von dort nach testing und so weiter. Manchmal ist es aber nötig (weil z.B. schon eine ganz andere Version in unstable ist), dass man ein Paket "direkt" nach testing laden muss: Diese kommen nach t-p-u und wandern daraus nach testing. Sowas gibts (natürlich) auch für stable: s-p-u. t-p-u hat bisher nie eine große Nutzerbasis gehabt, sodass man unstable vorzog um die Änderung von Anwendern testen zu lassen - wofürs ja da ist. Wenn also mehr Leute t-p-u hätten könnte man es auch als solches verwenden… Meines wissen "fixed" der Debian-Installer für direkte Installation diesen Umstand inzwischen - gibt aber nicht wenige die ihre Sourcen einfach umbiegen und bei denen muss man eben "Werbung" für t-p-u machen.


Man mag es kaum glauben, auch ich bin für 99,9% der Pakete auf meinen Rechner nur Anwender - statt Entwickler. Meine Sichtweise kann also eigentlich gar nicht soooo Anwenderfremd sein. Was mir sicherlich hilft, ist das ich kein KDE verwende und auch sonst eher weniger auf Versionsnummern achte, aber gerade letzteres halte ich für eine Kompetenz statt eines Defizits. Meine Einstellung: Neue Software ja, um sie zu testen, um zu wissen was mich auf "stabileren" Systemen noch erwartet wird, um einfach frühzeitig mitzubekommen wohin der Hase langfristig läuft (Ganz davon abgesehen ist unstable eben das beste Testgebiet für das eine Paket wo ich dann doch Entwicklersicht habe ;) ).


agaida: Man muss kein Debian Developer (DD) sein um sich an der Entwicklung von Debian zu beteiligen. Ich bin z.B. auch keiner. Auch DM muss man nicht sein… Und helfen kann ja bekanntlich auch auf viel mehr Weisen als Pakete basteln und Patches produzieren. Übersetzungen sind immer gefragt, Dokumentation, Support… Ohne die läuft auch nix und ohne Übersetzung der Releasemeldung gibts auch keinen Debianrelease. ;)

bluelupo: Ich hab die bewusst nicht genannte, da die Zitate für mich generelle Aussagen widerspiegeln, die du "nur" am knackigsten formuliert hast.

Offline bluelupo

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #85 on: 2011/05/10, 10:30:28 »
Quote from: "agaida"
@Bluelupo: Ganz dämliche Frage - wozu braucht man einen Installer für LVM und so eine Option? Geht bei diesen derivaten kein debootstrap?

Hi agaida,
leider hab ich davon keine große Ahnung, kann aber gut sein dies mit debootstrap geht. Scheint mir persönlich, nach kurzen Überfliegen einen debootstrap-Anwendungsbeispiels, ein wenig umständlich. Hast du ein brauchbares deutsches HowTo zu diesem Thema (LVM + debootstrap)?

Offline devil

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #86 on: 2011/05/10, 10:49:19 »
Quote

DD = Debian Developer (Uploaderlaubnis für alle Pakete)

Ergänzung: im rahmen der öffnung von debian für neue mitwirkende gibt es seit kurzem auch den DD ohne uploadrechte (aber mit vollem wahlrecht, z.b. bei einem GR)

greetz
devil

Offline brummer

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #87 on: 2011/05/10, 18:20:07 »
Quote from: "bluelupo"


Quote from: "DonKult"

[...]
Schonmal auf die Idee gekommen, dass Debian sich nicht nach dem Willen eurer "Masse der Anwender" richtet, weil ihr gar nicht die "Masse derAnwender" seit?

Beweise das doch mal mit Fakten, dann können wir wieder darüber diskutieren.


Auf debianforum.de wurde auch über das rollen diskutiert, allerdings beteiligen sich dort etwas mehr als 3,2 menken an der Diskussion.
http://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=15&t=129002

Unerwarteter-weise sieht die "Masse der Anwender" dort das rolling ein wenig anders.   :wink:

holgerw

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #88 on: 2011/05/11, 07:32:29 »
Hallo Brummer,

Quote
Auf debianforum.de wurde auch über das rollen diskutiert, allerdings beteiligen sich dort etwas mehr als 3,2 menken an der Diskussion.
http://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=15&t=129002

Unerwarteter-weise sieht die "Masse der Anwender" dort das rolling ein wenig anders.


Ja, bei manchen geführten Diskussionen damals zu sidux sahen da schon einige manches anders und es gab da auch schon mal Knatsch. :-)

Was dort durch scheint, ist meines Erachtens aber ein Konstrukt, und zwar dies, dass Debian durch seine Releasepolitik extrem stabil ist. Ich kenne nun Debian seit Woody und OpenSUSE seit SuSE 5.3. Aus meinen Erfahrungen kochen, was Stabilität angeht, beide auch nur mit Wasser. Es mag viele Gründe geben, warum bei Debian Software gerade aus Sicht von Desktopnutzern etwas abgehangen ist, aber ein veröffentlichtes Debian ist nicht stabiler auf dem Desktop, als ein OpenSUSE.

Mir ist bei dieser Diskussion hier klar, dass Entwicklerinteressen und Nutzerinteressen aufeinander treffen und mir ist auch klar, dass Entwickler auch Anwender sind und Anwender zum Beispiel durch das Melden von Fehlern auch an der Entwicklung teil nehmen.

Aber wie schon der alte Luther sagte: Woran Du Dein Herz hängst, das ist Dein Gott. Und der wird dann nun mal mit Biegen und Brechen verteidigt :-)

Auf debianforum.de kommt auch durch, was hier ein paar mal angeklungen ist: Wer Veränderung als Nutzer möchte, soll sich eine andere Distribution suchen. Die Distributionen mit ihren unterschiedlichen Politiken sollen also die ehernen Konstanten bleiben, und wir Nutzer sind die Variablen. Nun gibt es sicher Traditionen, die gepflegt werden sollten, und andere, die besser Geschichte werden.

Wenn nun selbst Debinentwickler über rollende Zweige diskutieren, nenne ich das Mut zur Modifikation auch auf Distributionsseite.

Und das ist ja nun wirklich schlimm für die Zukunft von Debian ;-)

Ein sidux Entwickler hat in seiner Signatur "Life is developement". Das liest sich gut, aber wenn schon Entwicklung, dann bitte nicht einseitig, mal ganz davon abgesehen, dass sich die Fülle des Lebens wohl kaum auf die EDV reduzieren lässt. Die ist ein reines Werkzeug, nichts mehr, egal ob mit freier oder proprietärer Software, es ist und bleibt bloßes Werkzeug, was meinen Bedürfnissen sich unterzuordnen hat, und nicht umgekehrt.

Aus dieser Sicht ist es einfach nur elitär, von der Horde an Ubuntunutzern zu reden, die nutzlos für die Entwicklung sind, weil sie ja zu dumm sind, Fehler richtig zu melden.

Zu dieser Horde gehöre ich doch sehr gerne.

Viele Grüße,
  Holger

DonKult

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Josselin Mouette makes it roll
« Reply #89 on: 2011/05/11, 10:54:14 »
stable heißt für mich im Debian zusammenhang nicht wirklich oft "Programme stürzen nicht ab" - das würde in unstable ja heißen, dass sie das ständig tun. Stabil ist in der Beziehung mehr die Unveränderlichkeit. Wenn gestern etwas in stable funktioniert hat, dann funktioniert es auch morgen noch. Ich hab da nicht plötzlich eine neue Version, die im "Idealfall" alles anders macht und nicht mehr mit anderen Programmen zusammenarbeitet. Das es nicht jede Sekunde abschmiert ist mehr ein Beiprodukt des Aufsteigens im Archive um zu prüfen, dass es wirklich mit den anderen Paketen zusammenarbeitet -- und das nicht nur für eine kleine Auswahl an Paketen, sondern für alle 30.000 Pakete die so in einem Release "rumgammeln". Für alle diese Pakete gibt es ja auch Security-Support, weil es eben keine Second-Class Pakete gibt wie in vielen anderen Distributionen…


Was Veränderungen auf Distributionsseite betrifft: Tut mir leid, aber selbst wenn 'rolling' offiziell eingeführt wird, ist das keine Veränderung. ;) Raphael selbst argumentiert, dass es im großen eine "PR Aktion" ist -- den testing ist bereits ein rolling Release, genauso wie unstable, nur das beide Namen und Beschreibung recht abschreckend sind. Wenn man das ändert gibt man aber auch Garantien ab - immerhin steht auf diesen Releases Debian drauf. Einen guten Ruf baut man sich sehr langsam auf, runieren kann man ihn sich dagegen sehr schnell…

Die Frage ist nun, wenn man testing als Enduser-Ready kennzeichnet, dann muss man auch hier für Dinge sorgen, für die Debian steht und die momentan nur eingeschränkt für testing gelten: Also keine Beschränkung auf eine handvoll Pakete - optimalerweise auch nicht auf eine handvoll Architecturen -, Securitysupport done right (tm), konstante Umgebung - natürlich sagt rolling das sich auch mal was ändert, dass heißt aber nicht, dass Pakete aufhören sollten zusammenzuarbeiten nur weil sie nicht zur selben Zeit aktualisiert werden - wo ja dann auch Integration direkt reinspielt. Und und und. Die Garantien sind neue Arbeit - aber keine wirkliche Veränderung des Status Quo von der Einstellung her…


Und der Hinweise auf die "Horde" war bezogen drauf, dass durch mehr Anwender nicht "magisch" mehr sinnvolle Bugreports, Patches, Entwickler und was auch immer kommen - es ist ein beliebtes Argument dieses als gegeben anzunehmen. Mehr Bugreports bedeuten nämlich auch, dass mehr Leute sich darum kümmern mussen - den Bugreports die nicht bearbeitet werden helfen niemandem wirklich weiter.

P.S.: Der arme Luther, der rotiert jetzt sicher im Grabe… Distributionen sind doch keine Religion… Jedenfalls sollten sie es nicht sein - ich bete jedenfalls nicht zu meinem Rechner und Kreuzzüge… naja…