@ralul:
Ich weiss zwar nicht, wie Du auf die Idee kommst, das Paketmanagement von Arch sei zurückgeblieben, aber Du scheinst Dich sehr gut damit auszukennen
Den Gründe, warum ich Arch benutze, kann ich Dir aber verraten: Es ist aktuell, es ist einfach, ich kann bauen, was ich will - und jetzt der größte Vorteil - ich muss nicht. Ich bin da auch ganz simpel gestrickt, wenn ich ein Paket installieren möchte, dann tippe ich entweder pacman -S paket oder pacman -u paket ein. Ich sehe da nicht so den großen Unterschied zu apt-get install paket. Meine Abhängigkeiten werden sauber aufgelöst, wenn ich Spass haben möchte, kann ich sie aber auch schön kaputtmachen. Lokale Pakete (nicht in irgenwelchen Reposits gelagerte) installiere ich samt Abhängigkeiten mit pacman -U paket. Das bin ich aber leid, mein Arch-Binär-Repository ist in Vorbereitung, dann hört die manuelle Installtion von Abhängigkeiten auch auf. Meine Quellpakete überprüfe ich mit yaourt -Su --aur, ziehe mir eventuell mit yaourt -G die Bauanleitung und setze mit einem makepkg nach.
Die Pakete sind einfach gebaut, was den Einstieg ungeheuer erleichtert. Das Initsystem ist, einfach ausgedrückt, so aufgebaut, dass jeder Trottel darin rumfrickeln kann, was mir sehr zugute kommt. Dafür muss ich auf die letzte Sekunde beim Starten verzichten, das ist mir aber relativ egal, dazu gibt es moderne Platten. Mit einer Vertex 2 geht das schon recht gut, mit der von devil vorgestellten Vertex 3 habe ich noch weniger Probleme, auf die letzten Zehntel kann ich verzichten.
Ich weiss nicht, warum die Leute immer wieder auf irgendwelchen Paketmanagern rumhacken. Mein momentan installiertes Arch war erst mit Gnome ausgerüstet, dann wechselte ich auf KDE, räumte das kurzmal ab, spielte das vorher entsorgte Gnome wieder auf, um dann auf KDE 4.4.ff umzusatteln. Jetzt bin ich mit der selben Installation auf 4.6.2 irgendwas, ohne jemals ein Abhängigkeitsproblem gehabt zu haben. Spricht doch eigentlich für Stabilität, oder?
Der einzige Knackpunkt war, dass ich nach irgendeiner KDE 4.5.9x (kdeunstable) einen neuen User brauchte, weil im Laufe der Entwicklung mein User einen Hau bekommen hatte. Da ich keine Böcke hatte, da hinterherzufrickeln, kam ein useradd ins Spiel.
Was wollte ich noch erzählen: Ich besuche aus Zeitmangel momentan die Archseite eigentlich nur, um in regelmäßigen Abständen eine Jubelmeldung in "Update war möglich! Archlinux funzt!" abzusetzen. Das passiert nach den Updates, so was wie Updatewarnungen lese ich eigentlich nie. Wozu auch, ich hab ja nur sämtliche Testing und Unstable-Repos aktiv (bis auf Gnome 3) - was soll schon groß passieren.
Meine restlichen Aktivitäten sind eingentlich nur eventuelle Postings zu Themen, die mich wirklich interessieren. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich nach einem Update mal ein nicht funktionierendes System hatte.
Dass ich leider ein Downgrade von X 1.10.X machen musste, weil der Catalyst mit der abi10 nicht kompatibel war, ups - ist halt testing. Fand ich auch ärgerlich, aber nach 10 min Konsole war das auch gelöst. Ich hätte natürlich auch den Radeon nutzen können, da hatte ich aber keinen Bock drauf. Der hatte seinen monatlichen Test schon hinter sich und der war recht zufriedenstellend. Den Catalyst auf die neue Abi patchen, hatte ich noch keinen Bock und keine Zeit zu, also habe ich einen anderen XServer genommen. Und all diese Kleinigkeiten ohne einmal chrooten, ohne Klimmzüge so by the way.
Da ich eine faule Sau bin, baue ich auch keine Kernel mehr, ich benutze einfach den .38-X aus testing. Die Zeit fürs Kernelbauen geht ja für aptosid drauf. Und das satt. Ein Custom-Kernel, den ich auf meine Maschine anpasse, baut in max. 7 min mit Ziehen der Quellen, bis ich mit meinen Kernel per fortschrittlichem apt-get aus meinem repo installiert habe, vergehen mit allem Drum und dran und diesen nervigen manuellen Anpassungen im Debian-Verzeichnis, Kompilieren, hochladen, runterladen per du mal locker 50 min. Und das alles mit total veraltetem unkompfortablem Paketmanagement. Da das nebenbei auch einer Generalrenovierung unterzogen wurde, störte ja auch nicht weiter. Ich musste sogar einen Befehl eintippen, um die Paketdatenbank zu aktualisieren und ein 3rd-Party-Tool kam nicht ganz klar, das wurde durch den betreffenden Maintainer auch nicht mehr angepasst. Der hat das dann grad mal neu gechrieben. Ja klar. Ich bin da halt nicht so fortschrittlich.
Einen Schönen dieses veralteten Systems habe ich natürlich noch vergessen: Da ich zugegebenerweise faul bin, baue ich zur Zeit einige Pakete für Ubuntu und debian. Da das nur das Packaging um ein paar .jars ist, aktualisiere ich nur meine Quellen für Debian und Ubuntu. Gebaut wird Ubuntu auf Launchpad. Für Arch nehme ich dann nur noch die debian-Pakete von Launchpad, packe die um und installiere sie. So habe ich momentan nur die Pflicht, meine gewünschte Version ins PKGBUILD zu schreiben und fertig. Signierte Quellen mit Versionierung der Pakete inclusive hab ich bei Launchpad doch vom Feinsten. Mit Wildcards wollte ich nicht arbeiten und das Rezept so zu überarbeiten, dass es sich automatisch aktualisiert, bin ich noch nicht, die 2 Zahlen ändere ich per Hand.
Wenn ich das so lese, was ich da alles mit anstelle und angestellt habe, kann ich glaube ich mit einem Tar-Ball, der .tar."irgendwas nach Wahl" heisst, ganz gut leben. Ein debian-Tarball heisst halt .deb, und hat 2 Teile, was mir aber auch egal ist, solange ich ihn mit tar auspacken kann
(Ok, das war arg vereinfacht und teilweise sachlich falsch, aber in Grundzügen passt das.)
Der Hauptgrund aber ist: Ich find basteln in Sachen, die in Entwicklung sind, halt geil. Ausserdem ist Arch als Gesamtsystem so schön einfach, dass man nach genügend langer Zeit arch sogar debian relativ leicht erlernen kann. Umgekehrt wirds schwieriger, sonst hätte ich ja von Ubuntu gleich zu debian wechseln können. Das war mir aber viel zu kompliziert, arch war wesentlich leichter. :lol: Und duck und weg.