Hast Du schön geschrieben, ralul. Ich sehe schon gewisse Vorteile in einem funktionierenden und verständlichen Startsystem - sei es bsd-style, sysv, upstart oder halt systemd. Im Endeffekt hat man die Dinger nicht zu bemerken und gut ists gewesen.
Ohne jetzt in wildes Bashing abgleiten zu wollen: Ich habe es mit meiner jetzigen Rechnerkonfiguration geschafft, einen Systemstart bis in den fertigen Desktop innerhalb von 9-12 sec hinzulegen. Da ich dass mit manuellem Login gemacht habe, waren die Werte schwankend.
Diese Werte habe ich mit bsd-style init und upstart erreicht. Momentan brauche ich für einen fertigen Desktop ca. 30s. Unabhängig vom Init-System. Des Rätsels Lösung, die ca. 10s waren Gnome2, die ca. 30-40s KDE. Nur um weiter mit Zahlen um mich zu werfen: Der Login in KDE kommt nach ca 11s. Alles in allem Zeiten, an denen ich nicht mehr rumschrauben möchte. Eine drastische Beschleunigung wird das wahrscheinlich erfahren, wenn ich endlich neue Hardware habe. Namentlich mal eine SSD mit mehr als 280M/s Durchsatz könnte noch was bringen.
Und ob dann diese Ergebnisse einem Herrn P. gefallen oder sich Ubunteros angepisst fühlen, ist mir in diesem Fall erst einmal recht egal. Was Klasse wäre - für die wenigen Fälle, wo man das wirklich braucht, wäre ein funktionierendes eventgesteuertes Starten und Beenden von Diensten ganz nett. Das hätte ich mit systemd und upstart. Die Frage nach dem Sinn bleibt weiterhin bestehen. Ein ordentliches Netzwerkmanagement, was zuverlässig funkt, wäre mir für mein Notebook sehr wichtig. Dafür könnte ich mich begeistern. Das hat aber nur sehr mittelbar was mit systemd oder upstart zu tun.
Im mobilen Netzwerkbereich sehe ich also gewiss einige Verwendung für so was. Stationär ist mir das vollkommen schnurtz - die Startzeit meines Servers oder meines Desktops interessieren mich nicht wirklich. Diese Zeiten machen an der täglichen Verwendung meiner Rechner nicht mal den Bruchteil eines Prozentes aus.
Vielleicht bin ich da zu konservativ, aber funktionierende, plattformübergreifende Browser, ein flinkes DE, komfortable WMs - als Krönung vielleicht noch abgerundet durch einen leistungsstarken, komfortablen, plattformunabhängigen Mailclient mit funktionierendem Adressbuch und Terminverwaltung: Das hätte was. Da würde ich gern auf ein oder zwei Sekunden Startzeit verzichten. Aber man muss ja Prioritäten setzen. Der Herr Poettering seine - und ich meine.