debian wohnt doch nicht im keller des arbeitsamts.
Ich stell mir das gerade vor: 1€ Jobber beim Pakete basteln… Was Lintian wohl dazu sagen wird
Ich bin mir relative sicher, dass viele Leute, nur weil sie nach "der Computer - das Unbekannte Wesen" leben und handeln und eigentlich nichts anderes machen als im Internet rumzusurfen, eine Text schreiben, ein Filmschen kucken und Bilder vom letzten Urlaub anschauen jetzt als eine Randgruppenerscheinung abstempeln sollte. Im Grunde sind wir hier die Randgruppe, das wollen wir mal nicht vergessen. Heutzutage steckt überall ein Rechner drin. Und ich persönlich finde es gut, dass dieser Rechner ob es nun mein Desktop, mein Handy, mein Server oder meine Microwelle ist mit dem selben Programmen ausgestattet ist sodass ich mich direkt zurechtfinde. Einem anderen ist das vermutlich total egal was jetzt auf seiner Microwelle läuft weil sie einfach nur funktionieren soll, aber das heißt ja jetzt nicht gleich, dass er unbedingt Windows draufhaben muss. Ein auf diesem Gebiet erfahrener Bekannter kann ihm ja bei der Anschaffung helfen… Solange das Ding danach noch als Microwelle zu gebrauchen ist.
@holgerw: Distributionen verteilen das Gesamtpaket hübsch aufeinander angepasst, nicht irgendwelche einzelnen Brocken, die irgendwie halbgar zusammengewürfelt sind. Daher ist auch die Entwicklung der systemeigenen Tools wichtig - wird aber entgegen deiner Meinung sträflich vernachlässigt! Diese ganzen Teams leiden eigentlich alle unter kronischem Mitgliedermangel* - weil ohne wird ja nicht installiert. Schon mal ohne Installer ein System aufgesetzt? Oder ohne Archive ein Paket bekommen? Eine Distribution ist sehr viel mehr als immer nur die neuste Version von diesem und jenem irgendwo ins Netz zu stellen…
Wer wirklich von allem immer das neuste haben will, der muss abstriche an Integration machen und im Zweifelsfall selbstkompilieren. Gentoo und Arch lassen grüßen. Debian ist nunmal das Integrationsmonster mit mehr als 30.000 Paketen, wem das nicht passt der hat leider Gottes die falsche Wahl getroffen. Debian ist nunmal bei weitem nicht für jeden das geeignete Mittel. Wenn man mit was anderem besser zurecht kommt, dann soll man es auch bitte sehr benutzen. Ich will jetzt nicht schon wieder von der Eierlegendenden Wohlmilchsau anfangen…
Wenns nur um ein paar Sachen geht und man es wirklich haben muss ist selbst Handanlegen angesagt oder aber jemand anderes hat es bereits getan. Bei digikam gammeln die neueren Versionen halt in experimental rum. Bringt ja nicht das nach unstable zu hämmern wenn man es dann eh nicht installieren kann weil noch ein Haufen anderer Sachen fehlt…
Daran wird auch kein neueres Archive etwas ändern - ganz im Gegenteil: Die Gefahr das es dann noch länger dauert weil dann der selbe Kern noch mehr Aufgaben hat schwebt ja weiter wie ein Damoklesschwert über uns… "Release when ready, soon if you help" ist und bleibt das Debian Mantra. Wenn keiner hilft, dann ist eben Schicht im Schacht.
Zum Thema Fremdquellen verweise ich gerne auf einen nun schon etwas älteren Artikel im freiesMagazin:
http://www.freiesmagazin.de/mobil/freiesMagazin-2009-10.html#09_10_ppa-problemeDer Witz ist an den wirklich harten Problem ja gerade, das die nicht sofort auftreten, sondern sich verstecken und auf den ungünstigsten Moment warten um gemeinsam zuzuschlagen
* Wie war das schön: Diskussion um qt3:
> Could help to maintain but in team
There are plenty of one-person teams in Debian :-)
http://lists.debian.org/debian-devel/2011/05/msg00272.html