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Siduction Forum => Rollin', rollin', rolling => Topic started by: agaida on 2011/06/22, 18:27:34

Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/22, 18:27:34
Nachdem ich mich lange geziert habe, habe ich heute mein Projekt Sabayon in Angriff genommen. Die KDE-DVD hatte ich mir schon gezogen, also flugs eine VM eingerichtet, iso eingebunden und auf Mach fertig gedrückt. Von der CD gestartet erscheint ein hübscher blauer Schirm mit der Möglichkeit, ein Live-System zu starten, Installation textbasiert, graphisch, KDE, Mediacenter. Ich hab mal KDE gewählt. Sprache auswählen, Partitionierung, Kontrolle, Schuss. Während ich das schreibe, ist die Installation fertiggestellt. Toll. Ein Clou - das Teil hat ganz sauber selbst eine Partitionierung vorgeschlagen, /boot als ext4, Rest LVM mit der Möglichkeit nahzufrickeln.

Auf Starten gedrückt, 5min gewartet, fertig. Jetzt bin ich mal auf sulfur gespannt, beim letzten Versuch konnte ich mich irgendwie nicht so richtig anfreunden und habe bei der Umstellung auf emerge erst mal das System zerschossen. Danach hatte ich irgendwie keinen Bock mehr. Mal sehen wie das mit einem Jahr mehr Linuxerfahrung wird. ;)
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: cryptosteve on 2011/06/22, 20:07:46
Und wenn Du das Gefühl hast, Dein System zerschossen zu haben, dann kippe hier bitte nochmal ein paar Infos ab (welche Pakete wurden installiert/aktualisiert und wo klemmt es aktuell?).
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/22, 20:20:51
Das ist der Sinn der Übung. Ein kann ich auf jeden Fall jetzt schon mal vermelden: RTFM ist im Vorfeld erforderlich, wahrscheinlich sogar vor der Auswahl des Installationsmediums. Etwas schlanker als die 2.2G des Dailys aus dem April sollte es schon sein. Ich hab jetzt mal bewusst das uralte Ding genommen um zu schauen, inwiefern sich das nach längerer Zeit nicht aktualisiert verhält. Die erste Antwort ist: Katastrophal. ;)

Eigentlich wollte ich per Sulfur nur mal grade eben den angemäkelten cpp auf den aktuellen Stand bringen. Das endete in einer Downloadorgie von 9G mit 800 Paketen. Nebenbei schmierte er beim aktualieren noch 2x ab. Das 2. Mal beim Python-Update. Da ich mal unvoreingenommen sein wollte, habe ich so oder so ganz bewusst den Super-Dau-Modus eingeschaltet, was mir bei gentoo-basierten Sachen eh nicht besonders schwer fällt. Die Maschine ist jetzt wieder auf dem Stand des Snapshots. Der nächste Versuch der Aktualisierung kann beginnen.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: cryptosteve on 2011/06/22, 20:24:03
Interessant. Zu Sabayon kann ich wenig sagen, ich habs nur mal kurz gesehen und dann gleich wieder runtergeschmissen. Wobei ich da über einen ersten Eindruck nicht hinaus gekommen bin und das ist schon viele Jahre her.

Mein Gentoo unstable läuft seit vielen Monaten stabil durch, aber ich habe da auch schon viele Jahre Kenntnis auf dem Buckel ... keine Ahnung, wie es ohne Plan gelaufen wäre. :)
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/22, 20:44:38
Gentoo hat wie arch einen definitiven Vorteil vor Sabayon. Bis Du da den für meisten rettenden X erreichts, ist erst einmal Handarbeit angesagt. Und wer halt kein Wiki lesen mag und keine Konsole bedienen will, der hat einen Vorteil. Sein X wird ihm nie Probleme bereiten, genausowenig wie Gnome oder KDE. Weil sie einfach schlicht und ergreifend nicht da sind ;). So wirst Du in einem fertigen KDE-Desk  abgeworfen und bist auf Dich allein gestellt. Das ist der Vorteil von Ubuntu und debian. Alle, selbst die größten Dösel kennen, wenn sie unberechtigter Weise und aus wirklich nicht nachvollziehbaren Gründen von Ubuntu weg wollen (Grund: Hintergrundbild im neuen Release ist Mist, Buttons links), zumindest vom Hörensagen apt-get oder aber synaptic. Selbst darauf kann man aufbauen :)

Das einzige, wass ich momentan "weiss" ist, dass ich auf aktualisieren drücken musste. Den Programmnamen sulfur kenne ich nur, weil der Name auftauchte, als ich den kdesu mit meinem Passwort füttern musste. Blöd stellen ist schwer. ;)
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: ralul on 2011/06/22, 23:48:05
Sabayon wäre als Einstieg interessant. Allerdings scheint sein zusätzliches Binpackage System nicht so ganz kompatibel mit portage zu sein: Jedenfalls tauchen in den Gentoo Foren immer wieder Sabayon User mit Problemen auf. Die werden dann erbarmungslos in die Sabayon Foren zurückgeschickt.

Auf der Gentoo Todo Liste ist es die BinPackage Möglichkeiten des Portage Systems zu verbessern. Jetzt schon kann man BinPackages für Chromium und Libreoffice laden. Was im Falle Libreoffice auch gut ist: 9 Gigabyte Compile Space notwendig! Chromium als zweit dickstes Paket braucht 1,5 GB und ist statt, wie bei Libreoffice in 5 Stunden, schon in 2 Stunden auf einem schnellen Rechner kompiliert. Was sich aber lohnt im Falle Chromium, denn es wird performanter mit Compileflags für die eigene CPU.

Der richtige Weg es leichter zu machen für Gentoo Einsteiger ist vielleicht ein breitgefächerterer stage4 Installationsfile, statt wie bisher stage3. D. Robbins Metro System könnte dies möglich machen. Ich habe es noch nicht ausprobiert, selbst stage Files zu produzieren. Steht aber auf meiner Agenda.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/23, 00:45:10
So: Nach einer Udpate- und Absturzorgie mit sulfur hat sich dann sulfur mal grade selbst entleibt und das System in einem, nun ja, nicht sehr wartbarem Zustand hinterlassen. Mist, ich muss den Dau-Status verlassen. Eine GUI, die sich beim Updaten Abhängigkeiten unter dem Arsch wegzieht, kann nun wirklich kein Mensch gebrauchen. Damit hat sich für mich Sabayon als absolut DAU-ungeeignet herausgestellt.

Weiter bis zu einem gewissen Punkt geht es mit: equo install entropy sulfur

Auch dass ging schief, diesmal musste Plasma dran glauben. Na ja, so ein Runlevel 3 hätte was. Dass kann ich aber mit nur teilweise eingeschaltetem Hirn eigentlich gar nicht wirklich wissen. ;)

Und weiter geht ein equo upgrade auf einem wirklich wunderschönen RL 3. Da könnte schon etwas Neid aufkommen, das wird geklaut

(http://img853.imageshack.us/img853/2460/sabayonkonsole1.jpg) (http://img853.imageshack.us/img853/2460/sabayonkonsole1.jpg)
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/23, 05:28:36
Zusammenfassug: Sabayon ist eigentlich ganz nett und überrascht mit einigen schicken Detaillösungen. Das tröstet aber nicht darüber hinweg, dass man als blutiger Anfänger damit wirklich keinen Spass haben wird. Sulfur als Paketverwaltung ist (in meinenen Augen) Mist, das Ding hat sich noch sperriger angestellt als synaptic. Mit ein wenig Vorplanung (Installation von einem aktuellen Image, es werden seit kurzer Zeit nightlies angeboten) und rudimentärer Beschäftigung mit dem Paketmanagement kann man auch ohne Gentoo-Kenntnisse viel Spass mit Sabayon haben.

Der ist mir zwar in den letzten Stunden ein wenig vergangen, weil die Kombi Sabayon/Virtualbox 4.0.8 zu permanenten Freezes der Art geführt hat, dass sich einfach der virtuelle X-server in Etappen verabschiedetet. Das ist vor allem während Updates extrem nervig. Positiv ist, dass obwohl die Installation während des Upgrades mindestens 30x ausgestiegen ist, sich daraus kein nicht mehr wartbarer Zustand ergab. Noch was Positives - wer erst einmal bei binären Paketen bleiben möchte, wird sich mit equo recht schnell anfreunden können. Änlichkeiten zu apt-get sind vorhanden (sorry, DonKult) equo installiert, entfernt und updatet Pakete.
Das zwar sehr gemächlich, dafür aber recht unkaputtbar. Den Komfort von apt-get oder auch pacman wird man schmerzlich vermissen, sonst kann das Teil aber richtig viel. Die Geschwindigkeit ist allerdings auch unter aller Sau.

Den Umstieg auf emerge & co habe ich mir für heute geschenkt, was ich noch machen werde ist der Umzug auf eine reale LVM-Partition. Wenn man sulfur und equo wegnimmt und wirklich portage/emerge und ein paar genehme Overlays nimmt, hat man laut Aussage der Macher ein astreines, schick designtes Gentoo mit allen Vor- und Nachteilen.

Mich hat an Sabayon hauptsächlich das in meinen Augen gute Design interessiert. Die Stunden, die ich jetzt gebraucht habe, um das aufzusetzen haben mich zwar nicht blöder gemacht, die Zeit in Grundlagen Gentoo oder Funtoo gesteckt hätte wahrscheinlich mehr Sinn gemacht. Dann könnte ich aber nicht den Startvorgang klauen. In sofern war das ein voller Erfolg.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: cryptosteve on 2011/06/23, 07:41:34
Quote from: "agaida"
Die Stunden, die ich jetzt gebraucht habe, um das aufzusetzen haben mich zwar nicht blöder gemacht, die Zeit in Grundlagen Gentoo oder Funtoo gesteckt hätte wahrscheinlich mehr Sinn gemacht.

Ja, mach das mal. Fange aber mit Gentoo an.

Und was Sabayon angeht ... es scheint mir, dass es hauptsächlich dort knallt, wo sie sich von Gentoo entfernt haben. Die Tools sagen mir nichts und auch der Screenshot sieht nicht wirklich aussagekräftig aus. emerge + binhost hätts wohl auch getan und dabei vielleicht besser funktioniert.

Aber bei der Vielzahl von Paketen, Sources und Versionen ist es wohl auch schwierig, das ganze in bin-packages zu knüppeln.

Ähnlich ist es mir seinerzeit bei einem Test mit foresight gegangen, das rannte auch schon beim ersten Upgrade an die Wand. :)
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/23, 12:29:46
Ich hatte die Geschichte, wie ich zu Arch kam, gepostet? Die Kurzform - anfangen, Gentoo zu konfigurieren, am nächsten Tag die CDs verwechseln, irgendeine Konsole taucht auf. Weitermachen. Funkt. Freude herrscht vor. Paradigmenwechsel. Weitermachen. Da ich bei beiden Sachen von jeglicher Sachkenntnis ungetrübt entscheiden konnte und grade die Arch-CD im Laufwerk lag, habe ich halt mit Arch weitergemacht. Und da war nicht mal Alkohol im Spiel ...

Das eigentlich wichtige an Sabayon für mich sind die Escape-Sequenzen für das Terminal und der Startvorgang. Ich finde es einfach nur rattig, dass ich durchgängig vom Start ein Hintergrundbild auch in der Konsole habe und mein Terminal ordentlich eingefärbt (lesbar mit Sinn) ist. Seit ich das zum ersten Mal gesehen habe, denke ich mir, haben wollen. Vor allem, weil die Buben auf Standard aufsetzen. Der Ansatz von RoEn ist ja auch gangbar, wiederspricht aber meiner Philosophie. Wenn das mit mehr oder weniger Boardmitteln zu erreichen ist, bleibe ich bei Grub. Das ist wie mit Distrohopping oder anderen Frauen: Schauen und Appetit holen klar, gegessen wird zu hause.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: cryptosteve on 2011/06/23, 13:37:04
Weil es gerade zum Thema passt:

Press Release: Sabayon Linux 6 GNOME and KDE (http://forum.sabayon.org/viewtopic.php?f=60&t=24397), von Thu Jun 23, 2011 10:03
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/23, 14:00:29
jau, das ist das wohl, was ich installiert habe. Von ausserordentlicher Geschwindigkeit kann ich allerdings nicht viel feststellen.

Kurz nachdenk: Wie, das war noch viel langsamer? :lol:
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: hubi on 2011/06/23, 14:19:48
Quote from: "agaida"
Das ist wie mit Distrohopping oder anderen Frauen: Schauen und Appetit holen klar, gegessen wird zu hause.

Eine Installation ist aber dann schon eher ein one night stand

:mrgreen:
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/23, 14:25:34
In dem Fall aber ein rein virtueller. Der Vorteil ist, man kann sowas rückstandsfrei entfernen.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: reddark on 2011/06/24, 08:43:50
Hier hört sich das alles recht chick an ;)
http://www.pro-linux.de/news/1/17186/sabayon-linux-6-kommt-ohne-gnome-3.html
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: hubi on 2011/06/24, 12:41:08
Quote from: "reddark"
Hier hört sich das alles recht chick an

Ist auch schick (das können die Italiener!). Aber vor Jahren ist mir das gleiche wie agaida passiert: nach einem Update mit KDE-Sachen war nach Reboot die Oberfläche abstrakte Kunst und nicht mehr bedienbar.

Auch dort lässt sich wohl der wichtige Grundsatz rollender Distributionen sprengen: Upgrades ausschließlich bei gestopptem X und *dm.

hubi
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: holgerw on 2011/06/24, 13:34:02
Quote from: "hubi"
Quote from: "reddark"
Hier hört sich das alles recht chick an

Ist auch schick (das können die Italiener!). Aber vor Jahren ist mir das gleiche wie agaida passiert: nach einem Update mit KDE-Sachen war nach Reboot die Oberfläche abstrakte Kunst und nicht mehr bedienbar.

Auch dort lässt sich wohl der wichtige Grundsatz rollender Distributionen sprengen: Upgrades ausschließlich bei gestopptem X und *dm.

hubi


Hallo Markus,

nur reichen diese Einzelerfahrungen nicht aus, daraus einen Grundsatz zu machen. Denn ich kann mit meiner Vorliebe für diverse rollende Distributionen nun das Gegenteil behaupten, besonders Opensuse, das ich mit einigen Extra Repos ziemlich stark rollen lasse, scheint extrem robust zu sein, was Aktualisierungen unter laufendem KDE betrifft. Meine gestern auf die Entwicklerversion Cauldron hochgezogene Mageia Installation unter laufendem KDE erfreut sich weiterhin eines stabilen Zustandes, und auch Kubuntu auf den PCs meiner Frau und meines Vaters wollten trotz Hinzufügen des KDE 4.6.3 ppa und der kompletten KDE Aktualisierung unter laufendem KDE einfach nicht kaputt gehen.

Bitte macht aus der Empfehlung im aptosid Handbuch kein distributionsübergreifendes Dogma.
 
Viele Grüße,
  Holger
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: hubi on 2011/06/24, 13:36:26
Quote from: "holgerw"
Bitte macht aus der Empfehlung im aptosid Handbuch kein distributionsübergreifendes Dogma.


1. Ich bin nur einer.
2. Was ich schreibe, ist kein Dogma.

Danke.

hubi
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: holgerw on 2011/06/24, 13:56:50
Hallo Markus,

Quote
1. Ich bin nur einer.


Da ich keinen hier im Pluralis Majestatis anrede, ist mir das klar, da ich aber hier im Forum auch für eine Allgemeinheit schreibe, und auch andere Vertreter der DU ohne X Theorie hier mitlesen, ist wohl klar, wer mit "Ihr" gemeint ist, zumal man auch hier immer mal wieder über diese Aussage stolpert.

Quote
2. Was ich schreibe, ist kein Dogma.

Wer aufgrund einzelner Erfahrungen anfängt, von Grundsätzen zu reden, die auch noch für diverse andere Kontexte gelten sollen, macht aus einzelnen Richtigkeiten etwas Kategoriales. Und wie soll ich das Deiner Meinung nach nennen? Diese Frage ist nicht provokativ gemeint.

Viele Grüße,
  Holger
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: hubi on 2011/06/24, 14:04:10
Quote from: "holgerw"
da ich aber hier im Forum auch für eine Allgemeinheit schreibe

???
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: reddark on 2011/06/24, 14:07:58
Quote from: "hubi"
Quote from: "holgerw"
da ich aber hier im Forum auch für eine Allgemeinheit schreibe

???


Ich bin Allgemeinheit!! ;)
So zurück zum Thema. Die diskussion/streiterei is sinnlos!

 8)
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: hubi on 2011/06/24, 14:14:55
Quote from: "reddark"
So zurück zum Thema. Die diskussion/streiterei is sinnlos!

Ich habe ja nur gesagt, dass mir Sabayon vor Jahren bei Upgrade in X abgekackt ist und ich agaidas Erfahrung interessant gefunden habe, dass es noch immer kritisch ist.

Die rumänischen Bergarbeiter habe ich extra zuhause lassen ;)

hubi
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/24, 14:45:42
Ich wollte auch nicht verallgemeinern. Es ging hier hauptsächlich darum, dass ich das als Super-DAU angefangen habe. Halt so, wie einer der die Werbung sieht und sich sagt - toll, probiere ich mal aus, ich habe ja vor 2 Monaten mal eine DVD von einem Kumpel bekommen. Und da kann ich nur sagen: Autsch.

Ich bin da mal einfach nur stumpf. Ich weiss auch, wie ich weitermachen kann, der normale Mensch, der die Jubelgesänge im geposteten Artikel über Sabayon gelesen hat, weiss das nicht. Für den ist nach diesem Ausflug und 1-2 Stunden später erst mal wieder Windows angesagt. Wenn der dann in 1-2 Jahren wieder mal ein Ubuntu in die Hände bekommt und auch einlegt, wird der schon im Vorfeld etwas längere Zähne machen. Das ist einfach keine Werbung für Linux, von einer Einsteiger-Distri kann man wirklich nicht reden, damit macht man im Großen und Ganzen mehr kapput als man gutes tut.

Ein Hintergrundbild beim Start und in der Konsole und eine schöne Farbgebung genau dieser sind dem Normalbürger scheißegal, wenn er nur die Konsole hat. Ein Installer, der sich Abhängigkeiten klaut, kann nicht ernstgemeint sein. Ich gebe auch zu, dass ich mich bei Arch über die erste Lehre gewundert habe: Installieren und als erste Aktion pacman -S pacman. Kommt im allgemeinen nicht so toll an. Und noch einer zum Nachdenken. Ich finde es zwar schön, dass sich das Zeug automatisch auf LVM packt, ich kann das im Zweifel auch warten. Kann das der Normalbürger auch? Ich stelle es mir recht krank vor, einem Menschen, der sich schon bei einem chroot die Finger mehrmals bricht, dann noch den Start über Live-CD, aktivieren von LVM, einbinden der Laufwerke über den Mapper usw. fernmündlich nahe zu bringen.
Auf gut deutsch: Das Zeug ist nicht wartbar.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: holgerw on 2011/06/24, 15:49:20
Quote from: "hubi"
Quote from: "holgerw"
da ich aber hier im Forum auch für eine Allgemeinheit schreibe

???


Ach Markus,

für eine Allgemeinheit, die deutsche Aptosid-Gemeinschaft, das sollte wohl aus dem Kontext klar sein.

Einen Grundsatz zu behaupten und den dann kritisch Nachfragenden zu verarschen macht Dir offenbar große Freude.

aptosid Nutzung scheint einige ziemlich arrogant gegenüber anderen zu machen.

Viele Grüße,
  Holger
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: hubi on 2011/06/24, 16:45:46
Quote from: "holgerw"
für eine Allgemeinheit
Also dass du für (= im Namen von) schreibst, ist mir neu.
Quote from: "holgerw"
verarschen
Coole Wortwahl für einen Mod.

hubi
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: antitainer on 2011/06/24, 17:21:40
Quote from: "hubi"
Quote from: "holgerw"
für eine Allgemeinheit
Also dass du für (= im Namen von) schreibst, ist mir neu.

ist das Schreiben in Foren nicht immer auch eine Mitteilung an die Allgemeinheit, damit alle etwas lernen?
Aber zurück zum Thema: Ich hab mir Sabayon auch schon mal angeschaut & empfand es wirklich schick. Gibts eigentlich ne Möglichkeit das mit dem Hintergrundbild in der Konsole nachzubauen?  :wink:
Grüße
Marco
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/06/24, 17:46:40
Wenn Du weiter nach oben scrollst, dann wirst Du sehen, dass ich genau das im Sinn habe. Sonst würde ich mir das nicht antun. Aber das ist schon verdammt schick. Mal schauen, was das so braucht.;)
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: holgerw on 2011/06/25, 10:43:46
Hallo @antitainer,

Quote
ist das Schreiben in Foren nicht immer auch eine Mitteilung an die Allgemeinheit, damit alle etwas lernen?


Danke, dass ich hier auch einmal Unterstützung bekomme. So ist es gemeint, und ich glaube, der Kontext ist nicht dermaßen komplex, dass mein Geschreibsel anders verstanden werden kann.

Quote
Also dass du für (= im Namen von) schreibst, ist mir neu.

@Hubi, das ist schon eine bösartige Verdrehung, und das zeigt mir, das meine Wortwahl genau richtig ist. Aber komm, lass gut sein.

Viele Grüße,
  Holger

Edit: @hubi und ich haben den Konflikt gerade freundlich geklärt
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/07/15, 23:12:45
So, mal weiter zum ursprünglichen Thema.

Ich hatte eigentlich schon letzte Woche eine Weiterführung geplant, die war sogar schon geschrieben. Diese Fortsetzung hatte leider nur einen Haken. Die war selbst für meine Verhältnisse ungewöhnlich negativ. Am liebsten hätte ich den ganzen Kram genommen und in die Tonne geworfen. In einigem Abstand und nach 3 Stunden, die ich damit verbracht habe, die gröbsten Ungereimtheiten zu entfernen und das System in einen halbwegs menschenwürdigen Zustand zu bringen folgendes Fazit: Das ist definitv nichts für Anfänger.

Wer sich anschauen möchte, wie eine Distribution im Auslieferungszustand nicht auszusehen hat, sollte sich Sabayon antun. Im Endeffekt hat es einige Stunden gekostet, das System in einen Zustand zurückzubauen, der ansatzweise so ist, wie ich mir das vorstelle. Das bedeutet:
 * LVM und Raid sind (erst mal) geknickt
 * es gibt keinen zwar noch einen Netwerkmanager, aber auf Statisch getrimmt
 * resolvconf ist Geschichte
 * fglrx läuft. Damit ist dann auch der X-Server stabil und stüzt nicht alle 5 min ab.
 * Das katastrophale KDE-Thema (Irgendeine Eigenentwicklung mit CDE anderen Merkwürdigkeiten ist entsorgt, den Charme von unangepassten GTK-Anwendungen unter KDE konnte ich nun wirklich nicht ertragen (eckige Checkboxen und Panels mit hervorgehobenen Kanten - einfach nur gruselig)
 * KDE Pim ist nachinstalliert, aus der ganzen Pim-Serie war nur Kontact ohne Mail und alles andere vorhanden.
 * Mal was Positives, es ist KMail 2.1.x in relativ funktionierend.
 * Den automatischen Updater, der ungefragt zu mir spricht und mir ungefragt sagt, dass mein System aktuell wäre, habe ich noch nicht gefunden. Der gehört entsorgt.
 * Diese komischen GUI-Werkzeuge zur Systemverwaltung gehen gar nicht, ich habe eigentlich nicht mal ansatzweise das gefunden, was ich gesucht habe. Positiv: Ich habe viele interessante Sachen gefunden, die ich noch nie gesucht habe.
 * Sehr positiv: equo geht gut, wenn auch wesentlich zu gesprächig, mit teils besorgniserregenden Meldungen. Ohne das Teil ist man echt aufgeschmissen. Erinnert irgendwie an aptitude, ob es auch so mächtig ist, keine Ahnung. Auf jeden Fall ist es mit Funktionalität völlig überfrachtet und schweinelangsam.

Insgesamt ist das jetzt, nachdem ich meinen gesamten Vorrat an Flüchen mal wieder auf Vordermann gebracht habe, schick, sehr schnell und bis jetzt noch nicht wieder abgeschmiert. Was jetzt noch fehlt: Natürlich soll das wieder auf einem LVM-Volume laufen, dass auf Raid 1 angesiedelt ist. Dagegen spricht momentan nur, dass ich bisher noch keinerlei belastbaren Informationen dazu gefunden habe, wie diese Kleinigkeiten in Sabayon ansatzweise angesteuert werden. Irgendwie fehlt mir auch die Möglichkeit, mal grade eine neue Initrd zu erzeugen. Das einzige, was ich bis jetzt dazu gefunden habe war die lapidare Aussage, dass man so was nicht braucht, da man das direkt in den Kernel schraubt. Die Aussage stammte aus einem Gentoo-Forum. Ich sehe das anders, die Sabayon-Macher auch, denn die liefern mit Initrd. Wie die gesamte Dstribution ist aber auch die dazu gehörige Dokumentation sehr gewöhnungsbedürftig. Leider aber eher sehr sparsam gehalten und nicht grade auf dem neuesten Stand. Und einen mehr als sauren Aufschrei: Ich will mein Runlevel 3 wiederhaben! Die sehr gut versteckten Options zum Starten in die Konsole habe ich mittlerweise gefunden. Die Konsole erreicht man mit der Option nox. Das der Splash das nicht wirklich mitbekommt, will ich auch nicht verschweigen.

Man steht am Ende des Bootens vor einem schwarzen Schirm mit blinkendem weissem Cursor. Das kurzfristige Wechseln der Schirme beendet dieses Grauen. Alles in allem einiges an Licht, aber sehr viel Schatten. Auf jeden Fall ist Sabayon wirklich aktuell und wenn es einmal läuft auch stabil. Das ist auch besser so, denn ich mag eigentlich nicht wirklich daran denken, was passiert, wenn man das wirklich mal reparieren muss. Wahrscheinlich ist dann die komplette Umstellung auf emerge, der Wechsel ins Gentoo-Forum und das Verschweigen der Tatsache, dass es sich bei der Installation um Sabayon gehandelt hat, die einzige Chance neben dem Rückspielen des wirklich notwendigen Backups.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: devil on 2011/07/16, 01:24:04
da lob ich mir doch das gute alte 80er jahre dessert zabaione. apt-get install wasserbad && flott ausm handgelenk.
das ist auch verzehrt bevor man es upgraden muss. vorher vielleicht noch einen toast hawaii :P

greetz
devil
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/07/16, 05:26:53
:lol: Sei's drum, auf jeden Fall hab ich jetzt die berechtigte Chance, mal einen gepflegten Blick hinter die Kulissen zu werfen. Was die Jungens da noch so alles an wirklich schicken Sachen eingebaut haben, ist beachtlich. Ohne die Erfahrungen mit arch und aptosid hätte ich mich wirklich schwer damit getan, das zum Laufen zu bewegen. Einige schicke Sachen hätte ich mir an anderer Stelle gewünscht. Die sehr gut bestückte Konsole macht ja auch Sinn, da man sich anfangs, anders als beworben, doch die ein oder andere Stunde darin aufhalten wird.  

Eigentlich ist da reines Gentoo oder auch LFS der einsteigerfreundlichere Weg, eine Meta-Distri zu betreiben. Alles baut aufeinander auf, bevor man was kaputtgemachen kann, muss man es überhaupt erstmal eingerichtet bekommen. Das dauert, übt ungeheuer und dürfte sehr selektiv sein. Auf jeden Fall setzt es eine gewisse Leidensfähigkeit und Freude an Schmerzen voraus.

Wenn man diese Form des Einstiegs wählt, dann dürfte man mit anderen Distributionen eigentlich nur noch marginale Probleme haben, da man an das Verbrennen von Zeit gewöhnt ist und eigentlich nicht davon ausgeht, innerhalb weniger Tage oder Wochen produktiv mit dem System arbeiten zu können. Sind halt zwei unterschiedliche Paar Schuhe.

Auf jeden Fall dürften dann andere Distributionen leider nicht mehr die große Herausforderung darstellen. Nur das ungewohnte Gefühl, dass einfach mal fast alles auf Anhieb und vor allem einfach und relativ nachvollziehbar funktioniert, dürfte für Verunsicherung sorgen. Man würde einfach seine Probleme lösen und im Hinterkopf krampfhaft nach einem Haken suchen, Irgendwie würde man wahrscheinlich auch die Probleme anderer Leute mit Kleinigkeiten nicht wirklich nachvollziehen können, da man ja alles recht fix, in wenigen Stunden oder Tagen,  selbst fixen könnte.  :twisted:
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: cryptosteve on 2011/07/16, 09:58:03
Wer Gentoo kann, kann auch jedes andere Linux. Wer trotzdem noch neue Herausforderungen sucht, wechselt von Gentoo nach FreeBSD -> DragonFlyBSD -> NetBSD -> OpenBSD -> Plan9.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/07/16, 11:47:01
Ich bin kein Masochist. Das bedeutet, BSD ist erst einmal gestorben. So rein aus Hobby könnte man aber mal ein sauberes LFS anfangen. Bitte nicht falsch verstehen, ich nutze Compis durchaus auch produktiv. Das soll in Zukunft wieder ein wenig häufiger passieren als im letzten Jahr.

Was ich im ersten Jahr Linux an Zeit und Nerven geopfert habe, um da halbwegs fit drin zu werden, war nicht wenig. Ganz privat ziehe ich es sehr vor, wenn sich der Anteil bezahlter Tätigkeiten an irgendwelchen Rechenknechten wieder drastisch erhöht. Dann hat sich das gelohnt. Ein System zu beherrschen nur um des Beherrschens willen war nie mein Ding.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: devil on 2011/07/16, 18:48:16
falls du doch mal an BSD ranwillst, abends/nachts haben wir einen BSD-spezi (nox-) im #frickelplatz, der uns seit jahren nachts unsere channels bevölkert.

greetz
devil
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: cryptosteve on 2011/07/16, 20:16:20
BSD ist kein Hexenwerk und nicht schwerer (eher leichter) als Linux. Aber es gibt dort seit jeher Schwierigkeiten mit proprietärem Krams und zunehmend leider auch Probleme mit der Softwarequalität bzw mit dem Softwaredesign, weil immer mehr Projekte sich auf Linux ausrichten, was dann unter BSD (wo es am einen oder anderen Dienst fehlt) Schwierigkeiten erzeugt.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/07/16, 20:44:57
BSD würde ich eher im Bereich Server sehen. Da halte ich mich momentan mit debian in meinen Augen aktuell genug.Nur mal so unter uns - Je länger ich dabei bin, desto weniger sehe ich es ein, ständig neuen Sachen hinterherzuhecheln. Das mag daran liegen, dass ich langsam ruhiger werde. Glaub ich aber nicht - ich weiss nicht, ob es täuscht, aber in den letzten 2 Jahren ist eine ganze Menge passiert. Viele Sachen, die so vor 2 Jahren nicht möglich gewesen währen, gehen heute problemlos, so dass ich glaube, dass langsam eine Zeit der Konsolidierung folgt, in der nicht mehr nur neue Leichen produziert werden, sondern auch mal angefangen wird, die Altlasten zu entsorgen und auch mal die Keller versteckten Körper wegzuräumen.

Wenn sich bei dieser Gelegenheit BSD auch weiterentwickelt, könnte es eine Alternative werden, wobei ich aber eigentlich sagen muss, dass ich, wenn es dann soweit ist, lieber zum Hirten umschulen würde.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: ralul on 2011/07/16, 21:05:22
@agaida, sehe ich auch so: aufräumen. Aber es wird eher noch wilder: systemd und upstart erkämpfen Terrain gegen oldSchool sysv.

Was Bsd angeht: Es war endlich die Hal Infrastruktur nach Bsd portiert, als die Linuxler beschlossen Hal abzuwickeln.
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: reddark on 2011/07/16, 23:36:59
Und es wird noch wilder ;)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-traegt-viele-Aenderungen-zum-Linux-Kernel-3-0-bei-1280500.html
Title: Sabayon - Gentoo für faule Geeks
Post by: agaida on 2011/07/17, 02:01:36
Einfach nur clever und lange überfällig. Wenn das wirklich richtig funktioniert, haben beide Seiten was davon. Ich bin sicher nicht der Einzige, der jahrelang mit und durch Microsoft-Produkte gelebt hat. Diesen unsinnige "Mein Eimerchen"-Spielen gehört ein Riegel vorgeschoben.

Der schlimmste Albtraum eines Kunden in der heutigen Zeit ist ein Lock In (oder Lock Out). Für mich als Kunden ist es extrem unbefriedigend, wenn ich meine Vorstellungen meiner IT-Landschaft nicht umsetzen kann, weil einige Leute Kindergarten spielen. Grade das Thema Hypervisor ist hochgradig interessant. Das dürfte die Hemmschwelle weiterer Linux-Integration senken. Alle sind glücklich und verdienen sich dumm und dusselig. ;) Und vom Integrationsgedanken ist es naheliegend, dass ich den MS HyperV verwende, wenn ich hauptsächlich auf MS setze. Da auf einer potenten Maschine ein paar Linux-Server schmerzfrei integrieren zu können, wäre was Feines. Ich möchte nicht wirklich darüber nachdenken müssen, auf KVM oder VMWare zu setzen. Somit blieben dann nur XEN und HyperV über, beide mit Vor- und Nachteilen, die dann über die jeweilige Implementation entscheiden.