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Author Topic: [DE] Firefox und DRM  (Read 6045 times)

Offline ayla

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[DE] Re: Firefox und DRM
« Reply #15 on: 2014/05/17, 17:17:43 »
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Ich für meinen Teil werde diese "Gängel-Technik" boykottieren wo es geht, dafür nehme auch gerne Nachteile in kauf.
Jupp, mach' ich seit ich meine erste CD mit Kopierschutz gekauft habe und mir zum Zusammenstellen meines Samplers dann alle möglichen Proggies aus seltsamen Quellen auf meine damalige Windowsmaschine laden musste -hat meinen kompletten Umstieg auf Linux enorm forciert. Und die CD aus den gleichen Quellen umsonst hätte herunterladen können -ohne Kopierschutz selbstverständlich und illegal. Ich als zahlender Kunde muß -um mein Recht mir mein Eigentum zu kopieren ausüben zu können- Hilfsmittel einsetzen deren Legalität damals zumindest zweifelhaft war. Kanns nicht sein. Neuere CD's gibt's bei mir nicht mehr. Radio und die alten tut's auch.
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In Debian würde bestenfalls der Wrapper kommen und der ist Open Source. Das eigentliche proprietäre Content Decryption Module (CDM) von Adobe wird erst bei Bedarf nachgeladen.
Das ist eine Alternative mit der ich leben kann, trotzdem:
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Was sollen die Jungens bei Mozilla, Google, Opera? und auch MS machen - und alle anderen Leute, die an Browsern basteln.
Nein sagen.
"Kontent unterliegt Restriktionen deren Durchsetzung wir nicht unterstützen"


Offline melmarker

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Re: Firefox und DRM
« Reply #16 on: 2014/05/17, 17:52:11 »
Da ist nur ein Problem dabei: Software muss (imho) einen Nutzwert haben - egal, wie ich zur w3c und deren Entscheidungen stehen - einfach: "Nö" sagen ist da nicht.

Ganz deutlich: Mozilla muss die Vorgaben vom w3c durchsetzen - es wäre ein wenig lächerlich, es nicht zu tun. "Der" Vorzeigebrowser nicht mit w3c kompatibel - NoGo. Die Gegenentwürfe wurden ja auch diskutiert, DRM nur über Plugins der Anbieter - ist aber genau das selbe Prinzip. Entsprechende Inhalte erst nach installation entsprecheder Plugins, die dann noch möglichst buggy sind.

Ich mag damit ja allein auf weiter Flur sein, stört mich aber diesmal nicht im Geringsten: Geschützte Inhalte sind ein legitimer Anwendungsfall für einen Browser, erfüllt ein Browser diese Anforderung nicht, dann ist er für diesen Zweck unbrauchbar. Für alles, was unbrauchbar ist, gibt es innerhalb sehr kurzer Zeit einen Ersatz. Schlussendlich muss der jeweilige User entscheiden, was er denn gerne möchte. Und  das wird er. Alles was Probleme macht, wird nicht mehr eingesetzt. Das will die Mozilla Foundation nicht, dann stößt man lieber den kleineren Teil der Userschaft vor den Kopf. Ist irgendwie nachvollziehbar, oder?
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Offline ayla

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Re: Firefox und DRM
« Reply #17 on: 2014/05/17, 18:10:45 »
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Geschützte Inhalte sind ein legitimer Anwendungsfall für einen Browser
Ja, klar, ist es. Die Art und Weise was hier wie geschützt werden soll ist das Problem.


Klar, ich verstehe Deine Einstellung und kann auch die Entscheidung von Mozilla irgendwie nachvollziehen.
Aber viele von uns benutzen Linux und open source deshalb weil es seine Anwender eben nicht "gängelt".
Und wenn eine Normierungsbehörde oder was weiß ich unter welcher genauen Bezeichnung w3c da firmiert eine Regelung durchwinkt die dem diametral entgegensteht dann erwarte ich daß die Gemeinschaft dazu ein klares Statement abgibt.


"Diese Regelung ist inaktzeptabel, lasst euch was besseres einfallen, dann machen wir gerne auch mit"


Firefox mag ein paar Prozente eingebüßt haben, aber sie haben eine Marktmacht -und sie wären ohne open source nicht da wo sie sind.

Offline melmarker

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Re: Firefox und DRM
« Reply #18 on: 2014/05/17, 19:08:11 »
ich sehe das ähnlich wie beim flash-plugin - keiner mag das Zeuch und trotzdem ist das Geschrei groß, wenn es nicht da ist.
Es muss also einfach nachinstallierbar sein. Und da ist der Punkt, an dem es kritisch wird. Bei debian ist das mit den unfreien Paketen grenzwertig. Anfänger hassen die getroffenen Entscheidungen, da debian an einigen Stellen so nicht sinnvoll nutzbar ist, geübte Anwender sind genervt, ich als Entwickler bin auch nicht glücklich, da ich nicht den Komfort bereit stellen kann, den ich gerne bereitstellen würde. Einen Sonderfall bildet die FSF, die ist angepisst davon, dass debian seine User nicht noch stärker gängelt und bevormundet. Sonderfall deshalb, weil die FSF debian genau deshalb nicht als freie Distribution einstuft, weil es Usern zu leicht gemacht wird, unfreie Pakete zu installieren. Ich erspare mir einen Kommentar dazu an dieser Stelle, der wäre nicht druckreif.

Was mir sehr bei der DRM-Entscheidung sehr suspekt ist: Diese Sache mit dem Default und dem notwendigen opt-out. Ich hätte es gern, wenn das opt-in wäre. Und in dieser Hinsicht sollte man Einfluss nehmen.

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Offline ayla

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Re: Firefox und DRM
« Reply #19 on: 2014/05/17, 19:21:18 »
naja, ich fühle mich von debian eigentlich nicht gegängelt, als ich mich für debianbased entschieden habe habe ich mich auch dafür entschieden mit deren Regeln zu leben und mir non-free halt nachträglich zu laden.


DRM als opt-in wäre in jedem Fall annehmbarer.

Offline melmarker

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Re: Firefox und DRM
« Reply #20 on: 2014/05/17, 20:14:02 »
Man bekommt halt das, was draufsteht - und das ist grundsätzlich freie Software auf der ISO. Wir erfüllen einen weiteren Aspekt freier Software, pyfll ist frei und kann beliebig angewendet werden. Ergo ist der geneigte Anwender durchaus mit allen Mitteln versehen, sich Images nach seiner Facon zu erstellen - es gibt ja einige, die das machen. Problem gelöst ;D

ich war bisher immer zu träge, mir ein ISO mit non-free zu basteln, wahrscheinlich wird das auch weiter so bleiben, mir reicht die Möglichkeit, so was zu tun, wenn mir mal der Kragen platzt ...

Edit: das mit der Gängelei und Bevormundung war eher auf die FSF gemünzt, zu finden hier: http://www.gnu.org/distros/common-distros.html

Um ehrlich zu sein, so was empfinde ich als erbärmlich.
« Last Edit: 2014/05/17, 20:20:52 by melmarker »
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