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Author Topic: [DE] eBook-Reader?  (Read 4503 times)

Offline spacepenguin

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[DE] eBook-Reader?
« on: 2013/03/23, 15:57:21 »
Ich spiele mit dem Gedanken, mir einen eReader zu kaufen (ePub-Format, kein Kindle). In die engere Auswahl hatte ich den neuen Tolino der mir etwas suspekten Allianz um die Telekom genommen sowie den Kobo Glo und den Bookeen HD Light.

Hat jemand Erfahrung mit den Geräten? Es ist ja was anderes, wenn man so ein Gerät schon länger benutzt, als wenn man nur mal im Geschäft damit rumspielt... Wie machen sie sich unter Linux? Werden sie erkannt, welche Software braucht man/funktioniert? Und wie wird die Firmware upgedated?

Den Tolino habe ich eigentlich nach einem "hands on" Test im Geschäft schon so gut wie ausgeschlossen, da sich die Form für mich eher unangenehm anfühlt. Die Oberfläche faßt sich angenehm an, aber die runden Ecken stören mich sehr (ich halte ihn immer irgendwie wackelig), ebenso wie der megabreite Rahmen am unteren Rand, da kommt ich mit dem Daumen ja kaum rüber, kann also nicht einhändig blättern, wenn ich ihn unten halte. Halte ich ihn an den Seiten, habe ich das Gefühl, er ist zu schmal und zu lang. Außerdem irritiert mich die bräunliche Farbe beim Lesen des naturgemäß in Grautönen gehaltenen Displays... Der Preis ist unschlagbar für einen eReader mit Licht, die Blätter-Funktion ist gut, da sie über die ganze Länge und Breite des Displays egal von welcher Seite aus funktioniert, der Thalia-Shop auch, ebenso, daß man alle Telekom-Hotspots umsonst benutzen kann - aber das wars auch, denke ich.

Der Kobo sieht klasse aus und hat sogar ein Sudoku-Spiel drauf, was ich mir als nette Abwechslung vorstelle, auch die Community-Features reizen mich. Außerdem kann die Software auch ansonsten so ziemlich alles, denke ich (Regale, Notizen, Markierungen, Wörterbuch, sehr vielfältige Einstellmöglichkeiten). Allerdings soll der Kobo nur über die Kobo-Software updatebar und befüllbar sein, die wiederum nicht auf Linux so zum Laufen zu bekommen sein soll, daß das Gerät auch erkannt wird. Es gab da mal ein Debian-Paket, daß aber veraltet ist und nicht mehr funktionieren soll, mit wine soll es auch nicht gehen. Und daß, obwohl das Kobo OS selbst auf Linux basieren soll... Außerdem lese ich immer wieder, daß die Software instabil sein soll und Zicken macht... Und der Kobo-Shop hat kaum deutsche Bücher... Der Kobo ist der teuerste der drei Geräte - und die Firma ist mir irgendwie unsympathisch, weil sie Linux so kategorisch ablehnt... In der Hand hatte ich den Kobo allerdings noch nicht.

Bliebe noch der Bookeen. Das bauchige Aussehen fand ich im Vergleich zum dem schönen geradlinigen Kobo anfangs auf Vergleichsbildern ganz furchtbar, aber nachdem ich ihn in der Hand hatte, bin ich begeistert, wie gut er sich darin anfühlt (richtige Ecken! richtige Kanten! nicht sowas "weichgespültes"). Außerdem hat er links und rechts Blättertasten! Leider blättert es sich dafür per Wischen nicht ganz so komfortabel auf dem Bookeen wie auf dem Tolino, da dafür beim Bookeen nicht das ganze Display zur Verfügung steht, nur 1/3 links und rechts und auch oben und unten ist ein "wischfreier" Raum. Dafür kann man auf dem Bookeen aber per Fingerdreh die Textausrichtung von vertikal zu waagrecht ändern - und er soll PDFs für bessere Lesbarkeit umbrechen können. Und das Verhältnis Breite zu Höhe wirkt in meinen Augen einfach ausgeglichen und auch die Rahmenbreite ist nach meinem Empfinden genau richtig. Er scheint einen etwas besseren Kontrast zu haben als der Tolino und reagiert auch minimal schneller als der - wenn er reagiert. Ich hatte im Geschäft das Problem, daß er irgendwann immer langsamer wurde und sich schließlich gar nichts mehr tat - aber das hatte ich da beim Tolino auch geschafft. Der Bookeen soll wie der Kobo auf Linux basieren und ein kapazitives Display haben (der Tolino auf Android mit infrarot-empflindlichem Display).

In der Zeitschrift "Linux User" 4/2013 soll ein Artikel über eBook-Reader drin sein, leider gibt es den Linux User hier nirgends und in der Community Edition ist dieser Artikel nicht mit drin. Hat jemand evtl. diesen "Linux User" und könnte mir sagen, wie der Bookeen da abgeschnitten hat?
Susan | Hardware: SysProfile
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darktiger

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eBook-Reader?
« Reply #1 on: 2013/03/24, 16:57:51 »
Zu den Geräten kann ich Dir leider nichts sagen, Software würde ich mir auf jeden Fall calibre anschauen (http://calibre-ebook.com/) (ist in den Debian-Sourcen drin). Der kann in viele Formate konvertieren und erkennt auch die meisten eReader.

Offline Mausschubser

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eBook-Reader?
« Reply #2 on: 2013/03/25, 09:39:57 »
Hallo Susan,
wir haben uns zu Weihnachten den Kobo Glo zugelegt.
Soweit sind wir bisher sehr zufrieden. Ist bisher auch noch nicht abgetürzt. Obwohl das in den entsprechenden Foren häufiger erwähnt wird (bei gleicher Firmware). Die Firmware lässt sich auch übers W-LAN direkt updaten ohne die Kobo Software, hab ich auch so gemacht da ich keinen Windows Rechner zur Hand hatte.
Der Kobo lässt sich auch ohne weiteres mir Calibre befüllen und verwalten.
Nur mit dem Adobe-DRM hab ich bisher noch keine Erfahrung. Das wird aber sicher demnächst anstehen.
Der Kobo Glo hat übrigens ein Infrarot-Display, d.h. Multi-Touch gesten funktionieren nicht, werden aber auch selten benötigt. Um z.B. die Schriftgröße zu verändern muß mann 1-2 mal mehr tippen als beim Kindle.

Gruß
Stefan

Nex

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« Reply #3 on: 2013/03/25, 21:23:07 »
Hi,

ich weiß, es ist eigentlich blöd bei einer Frage nach drei bestimmten Geräten ein viertes ins Feld zu führen, aber hast du schon mal über den Sony Reader PRS-T2 nachgedacht? Habe ihn seit Weihnachten und fand ihn von der ersten Minute an Klasse. Bei meiner Frau im Nachttisch schlummert ein Kindle Paperwhite und wir finden beide den Sony um Welten besser (geringeres Gewicht, schönere Darstellung).

Was die Verwaltungssoftware auf dem Rechner angeht, kann ich darktiger nur zustimmen. Befülle meinen Sony auch über Calibre. Mit DRM habe ich allerdings auch noch keine Erfahrungen.

Grüße

Offline spacepenguin

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eBook-Reader?
« Reply #4 on: 2013/03/27, 14:23:56 »
Danke für den Hinweis auf Calibre und die Info zum Kobo Glo. Kann der Kobo denn den Text auch gedreht darstellen oder ist man auf senkrecht angewiesen?

Der Sony kommt für mich nicht in Frage, da er kein Licht hat. Trotzdem danke für den Hinweis.
Susan | Hardware: SysProfile
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Offline harley-peter

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« Reply #5 on: 2013/03/30, 21:33:26 »
Hallo Miteinander,

ich habe mir den Kobo Glo im Januar zugelegt um mir eine längere Flugreise etwas kurzweiliger zu machen und bin im großen und ganzen ganz zufrieden mit dem Ding. Auf deine letzte Frage Susan: ja man kann das Ding auch im Querformat nutzen.
Was absoluter Schrott ist ist der eingebaute Webbrowser also im Internet surfen kann man getrost vergessen. Leider habe ich noch keine Alternative gefunden.
Für manche Bücher ist man auf das Adobe DRM angewiesen das es natürlich (typisch für Adobe) nicht für Linux gibt aber das Problem haben andere Reader auch und die meisten Verlage arbeiten z. Zt. noch mit diesem proprietären System. Wenn man also so geschützte Bücher auf den Reader packen möchte ist man gezwungenermaßen auf ein Windows-System angewiesen um die Bücher lesbar zu machen.
Ein weiteres Manko des Kobo ist die mangelhafte Unterstützung des pdf-Formats d. h. "reformatieren" zwecks Anpassung auf die Display-Größe ist nicht möglich und man ist ständig am Hin- und Herschieben beim Lesen wenn man die Schrift für angenehmes Lesen etwas größer macht. Ich hoffe dass da bald ein Firmware-Update Verbesserungen bringt.
Einfach klasse finde ich die Hintergrundbeleuchtung (fehlt beim Sony!) die ein problemloses Lesen bei allen Lichtverhältnissen ermöglicht. Ein absolutes Muß für einen eBook Reader.
Zum Aktivieren des Readers muss man sich mit Kobo verbinden was entweder nur mit einem Windows-Script am PC oder etwas umständlicher direkt mit dem Reader über WLAN geht. Hab mich bei Kobo deswegen schon massiv beschwert.
Die Zusammenarbeit mit Calibre klappt soweit recht gut so dass man auch unter Linux recht komfortabel Bücher aus dem Netz runterladen und auf den Reader packen kann. Und kostenlose eBooks gibt es auch eine ganze Menge im Netz.

Ich würde ihn wieder kaufen und hoffe ich konnte zur Entscheidungsfindung ein wenig beitragen.

Schönen Gruß
Peter

darktiger

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eBook-Reader?
« Reply #6 on: 2013/03/30, 21:49:10 »
Quote from: "harley-peter"
Ein weiteres Manko des Kobo ist die mangelhafte Unterstützung des pdf-Formats d. h. "reformatieren" zwecks Anpassung auf die Display-Größe ist nicht möglich und man ist ständig am Hin- und Herschieben beim Lesen wenn man die Schrift für angenehmes Lesen etwas größer macht


pdf kannst du aber mit calibre umwandeln. bei reinem Text klappt das ganz gut. Formeln und Grafiken können da eher Probleme machen.

btw, kann irgendein eReader sinnvoll mit pdf von Haus aus umgehen?

Offline spacepenguin

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eBook-Reader?
« Reply #7 on: 2013/03/31, 16:44:16 »
Danke für deinen Bericht, Peter. Kann es sein, daß auf allen eReadern die Browser eher Murks sind? Zumindest andere Shops als der im jeweiligen Reader vorinstallierte müßten doch aber damit funktionieren? Der Kobo-Shop ist nicht so dolle oder?

Ich bin wie Mausschubser windowslos, also muss ich den Reader unter Linux befüllen und updaten oder über den Reader selbst. Leider sind gerade die Bücher, die ich lesen möchte, DRM-geschützt. Adobe Digital Editions habe ich per wine installiert, das läuft. Ein DRM-Ebook habe ich da auch schon drin. Wäre interessant zu wissen, ob die eReader von der Adobe Software unter wine als eReader erkannt werden, so dass man auch was draufspielen kann... Interessant ist das ja auch für Onleihe, also das Ausleihen von eBooks aus der Bücherei, die setzen ja auch auf DRM...

Ich hatte kurz überlegt, ob ich, um Geld zu sparen, doch eine lichtlose Reader-Variante nehme, aber ich glaube, das würde ich hinterher doch bereuen oder?

Wie ist das mit der Akku-Laufzeit bei Licht?

Quote from: "darktiger"
btw, kann irgendein eReader sinnvoll mit pdf von Haus aus umgehen?


Einige Reader wie z.B. der Bookeen haben eine PDF-Flow Funktion! Jetzt weiß ich auch, wozu die gut ist ;).
Susan | Hardware: SysProfile
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Offline harley-peter

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« Reply #8 on: 2013/04/01, 16:28:23 »
@darktiger: ja es gibt einige die das recht gut können wie z. B. der Kindle oder der Sony. Stichwort ist die pdf-Flow-Funktion.

@spacepenguin: ich würde mir auf keinen Fall einen Reader ohne Hintergrundbeleuchtung kaufen. Klassisches Beispiel war mein 10-Stunden-Flug wo dann zum Schlafen alles abgedunkelt wird. Ohne Beleuchtung ist dann ein Lesen unmöglich oder auch schon bei Dämmerung wird es anstrengend. Akku-Laufzeit ist kein Problem. Ich hab's zwar noch nicht ausgetestet aber schon mal ungefähr 8 Std. gelesen ohne erneutes Laden.

Wenn du DRM unter Wine am Laufen hast dann gibt es ja kein Problem. Das Buch entschlüsseln und unter Calibre auf den Reader packen. Da gibt es noch eine Freeware (allerdings unter Windows) die den Kopierschutz bei dem entschlüsselten Buch entfernt so dass du das Buch dann beliebig irgendwohin kopieren kannst. Ob der Reader von Adobe unter wine erkannt wird kann ich dir nicht sagen. Ich habe meinen Reader nicht direkt mit DRM authorisiert was man auch machen kann. Wahlweise kannst du auch mal probieren ob du unter wine auch die Kobo-Software zum Laufen bekommst.

Die Browser sind alle nicht das Gelbe vom Ei aber der vom Kobo ist wirklich unbrauchbar. Du benötigst ihn aber nicht wenn du den Reader direkt per WLAN anbindest. Dann kannst du ihn auch direkt aktivieren und bei Kobo Bücher runterladen. Die nicht mit DRM geschützten Bücher kannst du mit deinem Linux-Rechner von jedem Buch-Shop runterladen und dann per Calibre auf den Reader packen.

Schönen Gruß
Peter

darktiger

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« Reply #9 on: 2013/04/01, 18:25:37 »
Quote from: "harley-peter"
@darktiger: ja es gibt einige die das recht gut können wie z. B. der Kindle ... Stichwort ist die pdf-Flow-Funktion.

Komisch, der Kindle der Gattin kann das nicht...

Offline spacepenguin

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« Reply #10 on: 2013/04/02, 02:21:26 »
Das mit dem PDF-Flow funktioniert soweit ich weiß, aber nur mit reinen Text-PDFs...?

@Peter: Ich glaube nicht, daß ich die Adobe Digital Editions gespeicherten eBooks in Calibre übernehmen kann. Die kann man dann, wenn ich das richtig verstanden habe, nur direkt aus der Adobe Software auf den Reader kopieren. Falls denn die Adobe Software unter wine den Reader erkennt...

Na ich denk da nochmal drauf rum, ihr habt mir ja schon einige Anregungen gegeben, danke :).
Susan | Hardware: SysProfile
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Offline harley-peter

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« Reply #11 on: 2013/04/02, 14:49:16 »
@darktiger: ich habe das nur gelesen dass der Kindle das können soll und Amazon wirbt auch damit selbst ausprobiert habe ich es nicht. Und wie schon erwähnt wurde wird das vermutl. nur mit reinen Text-pdfs gehen.

@spacepenguin: Also ich habe das mit DRM-geschützten Büchern und Calibre schon ausprobiert und es funktioniert. Ich habe nämlich meinen Reader auch nicht von Adobe authorisieren lassen.