mit meinem Beitrag wollte ich eher sagen, dass diejenigen, die einen Status Quo zu verteidigen haben, es häufig einfacher haben, als diejenigen, die etwas am Status Quo ändern möchten.
Das stimmt. :wink:
Ich würde aber allgemein auch, wie du, erstmal abchecken ob ein Interesse oder eine Neugier besteht. Interesse zu wecken indem man zeigt was man mit Linux machen kann finde ich durchaus ok.
Für eine Änderung des Status Quo bedarf es ja in aller Regel einer Motivation. Meistens ändert man ja nur dann etwas wenn es einen Anlass gibt.
Ich bin Anfang 2004 zu Linux gekommen weil bei meinem Win98 Dauerabstürze und Neuinstallationen fast an der Tagesordnung waren.
Als MainActor eingestellt wurde hatte ich unter Linux kein funktionierendes Videoschnitt-Programm mehr und bin für diese Sache dann wieder zu Windows.
Meine Erfahrungen damit für Linux zu werben sind auch langfristig nicht erfolgreich gewesen. Keiner von denen wo ich Linux installiert hatte ist jemals dabei geblieben.
Die Leute kamen schlichtweg damit nicht klar. Am Schluss musste ich mir oft Vorwürfe anhören dass ich so etwas empfohlen hatte.
Ich persönlich wollte den Umstieg damals selber. Aber einfach war das nicht. Man hatte mir auf einer Installtionsparty in Wilhelmshaven gezeigt wie man Debian Woody installiert. Das sah auch alles ganz easy aus wenn man das von den Profis vorgemacht bekam.
Zu Hause habe ich aber rein gar nix auf die Kette bekommen ausser kernel-panic. :mrgreen:
Mittlerweile wird das alles nicht mehr ganz so krass sein da sich in beiden Gefilden viel getan hat. Windows ist stabiler und Linux einfacher geworden.
Aber so richtig easy ist der Umgang mit Linux immer noch nicht.
Stoplersteine sind für Umsteiger mit Sicherheit zu erwarten. Ebenso wird er viel Zeit und auch Nerven investieren müssen. Und ich denke dass man ihm das fairerweise vorher klar machen sollte.
Sicherlich ist das immer an subjektiven Eindrücken gebunden. Ich selber bin seit Jahren im Audio-Bereich zufriedener Linux-Nutzer, wäre aber nicht ehrlich wenn ich diese kritischen Eindrücke unter den Tisch kehren würde. :wink:
Was unser Ziel sein sollte, ist die Basis von Linux zu verbreiten, damit die Masse erkennt sie müssen nicht immer Geld ausgeben um etwas Gutes zu haben und vielleicht auch um die Vormacht von MS auf dem Markt etwas zu reduzieren. (Wunschtraum)
Ja, ein bisschen Wunschtraum ist das (noch) schon. Die Masse erreichst du nur mit einer intuitiven Arbeitsumgebung, leichter Bedienbarkeit, möglichst einfachen und verständlichen Installationsroutinen und Möglichkeiten der Systempflege.
Das ist unter Linux alles auf jeden Fall besser geworden, aber derzeit bestimmt noch nicht wirklich massenkompatibel.
Von daher würde ich zumindest momentan noch etwas kleiner stapeln. Neue User zu gewinnen ist immer ein gutes Ziel aber ich würde mir schon genau anschauen wen ich da in den Focus nehmen würde.
Wenn Lieschen Müller mit ihrem Aldi-PC und Win zufrieden ist würde ich persönlich mittlerweile Abstand davon nehmen in diese (wenn auch vielleicht zweifelhafte) Idylle einzugreifen. :lol: Ganz einfach weil es erfahrungsgemäss nach hinten los gehen kann und dann sind beide Seiten frustriert. :roll: