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Author Topic: [DE] Maverick 10.10  (Read 13896 times)

Offline agaida

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[DE] Maverick 10.10
« on: 2010/10/17, 03:33:21 »
Auf Wunsch von ralul meine Erfahrungen mit Ubuntu 10.10. Eigentlich mit der Final nicht vorhanden - das hat mehrere Gründe und schließt die 10.04 mit ein. Seit mehreren Versionen entfernt sich Ubuntu von dem, was ich als Linux auf meinen Rechnern haben möchte. Dabei sind die Gründe im wesentlichen gleich geblieben, haben sich aber mit den letzten beiden Releases dramatisch verschärft.

1. Grund: Die Userbasis verdummt oder ich habe mich zu stark verändert, was ich aber nicht glaube.
2. Grund: Dieser ewige Streit mit den Buben von Gnome, die mehr als zweifelhafte Entwicklung von Gnome und was Canonical daraus macht.
3. Grund: Die teilweise haarsträubende Arroganz, mit der Dinge durchgedrückt werden.
4. Grund: Allgemeine technische Macken, die nicht sein müssen und die einer Distribution für Einsteiger und Fortgeschrittene imho nicht würdig sind.

Vorab: Ich habe noch ein Ubuntu 10.10 32bit bei mir am Laufen und das wird sich erst ändern, wenn ich wirklich mal zu viel Zeit habe und mein Verwaltungssystem ändere. Diese Version von Maverick wird nur zur Verwaltung meiner Grub-Konfiguration verwendet und ist deswegen eigentlich aussen vor. Dass es sich immer noch auf meinem Rechner befindet liegt daran, dass es funktioniert und nicht weiter stört.

4. Technische Macken
Erste große Macke ist der verwendete Kernel bzw. dessen Konfiguration. Auf einer Vielzahl von verwendeter Hardware funktioniert Ubuntu nicht out of the box. Auf 4 von 5 meiner Rechner mit unterschiedlicher Hardware kann ich Ubuntu nicht ohne Eingriffe installieren. Zwar auch keine andere Distribution, aber das tut nichts zur Sache. Bis Mitte 9.10 war das anders. Seit den nachfolgenden Kernels muss ich mindestens noch ein nolapic_timer mitgeben, damit ich überhaupt erst einmal das Bootmenü erreiche. Die Installation kackt trotzdem ab. Ich muss dann noch einen radeon.modeset=0 (wahlweise nomodeset) bei 2 Rechnern mitgeben (2 Rechner) Dito mit den 855 Intels. Mir ist das ja relativ wurst, einem Einsteiger aber nicht. Die findet man dann glücklich und begeistert im Forum wieder. Für eine Einsteigerdistribution erwarte ich, dass die entsprechenden Kerneloptions voreingestellt sind.
Nächster Knackpunkt ist Plymouth. Die Startmeldungen von Linux sind wirklich nicht schön, aber wegblenden sollte man sie erst, wenn das System wirklich stabil läuft. Dummerweise ist Plymouth Standard und kann nicht einfach so deinstalliert werden. (ubuntuusers.de "hacking plymouth", launchpad 556372) Abgesehen von nicht einsehbarer Bevormundung fahren mit Plymouth 3 von 5 meiner Rechner nicht wirklich zuverlässig und reproduzierbar runter. Entfernung hift, dazu muss ich aber erst Mountall anpassen, kompilieren und installieren. Sehr Einsteigerfreundlich.
Xserver - Es ist ja schön, dass immer der neuste verfügbare XServer eingesetzt wird, ob 1.9 nun wirklich sein muss, wage ich zu bezweifeln. Die 1.76 läuft zum Glück auf der LTS mit allen Macken, die das Ding hat (Launchpad 351185 und 568988), den Einsatz von 1.9xx sehe ich ein wenig kritischer, ich würde mich es mich nicht trauen, die Kombi .35er Kernel, x 1.9x und KDE 4.5.1 mit qt 4.7 auf die breite Masse loszulassen. Läuft zwar bei mir auf Arch relativ gut, aber mit x 1.7x oder 1.8x halt wesentlich stabiler. Grade mit proprietären Treibern.
Der allergrößte Knaller und Knackpunkt für mich war mdadm - wenn ich in einer 10.10 eine Version einsetze, die sogar in Lenny aktueller ist, brauche ich mich über verärgerte Benutzer nicht wundern. Betrifft vielleicht nicht grade Anfänger, die werden Raid und lvm eh nicht adhoc stabil zum Laufen bringen. ([launchpad 495370] Re: Please upgrade to a non-outdated version)
Wenn all diese Hürden umschifft sind, gibt es eigentlich nur noch wenige Punkt zum meckern. Bis heute habe ich es nicht geschafft, KDE auf Maverick zum Laufen zu bringen. Mit keiner Treiber/Kernelkombination habe ich es geschafft, auf weniger als 5x X-Crash die Stunde zu kommen. Damit kann und will ich nicht arbeiten. Im Gegensatz dazu ist 10.04 mit den Backports stabil.
Ich hasse Bedienelemente auf der linken Seite, auch wenn es eine Sache von 30s ist, das Zeug nach rechts zu verschieben. Ich hasse es, wenn ich nach Distributionsupgrades erst einmal für 2 Stunden damit beschäftigt bin, Pakete von meinem System zu prügeln, von denen Canonical meint, dass ich ohne sie nicht leben könnte. Ich hasse es noch mehr, wenn ich dafür auch nur ein Paket neu kompilieren muss.

Das Update von 10.04 auf 10.10 muss eigentlich schiefgehen, ich habe Distributionsupgrades jetzt schon mehrmals durch. Solche Probleme wie bei einem sauberen 10.04 auf 10.10 habe ich, ehrlich gesagt, noch nie gehabt und auch in meinen kühnsten Albträumen nicht erwartet. Ich habe mehrere Anläufe unternommen und hatte am Ende immer ein zerschossenes System. Neu aufsetzen geht schneller, kanns aber irgendwo nicht sein. Im Endeffekt waren das alles keine großen Dinge, man drehte an ein oder zwei Schräubchen, entfernte hier oder auch da ein Paket und hatte in Ansätzen ein funktionierendes System. Ein paar Ungereimtheiten in der Paketverwaltung behebt man manuell, prügelt Pakete nicht mit apt-get, sondern mit dpkg ins System und die Welt ist in Ordnung. Noch ein, zwei- oder dreimal in das System chrooten, dann hat man auch einen aktuellen funktionierenden Kernel. Als wichtig könnte es sich auch erweisen, gegen die Empfehlungen von altgedienten und allwissenden Ubuntianern zu verstossen und einfach die gewünsche Version eines Paketes mit den hoffentlich wenigen Abhängigkeiten direkt binär von Debian zu klauen. (oder man kompiliert das halt grade selbst, siehe oben)  Im Endeffekt funktioniert dann auch alles zur Zufriedenheit. Ich frage mich nur, wie ein Anfänger den eben beschriebenen Vorgang reissen soll, da wird dann die Installation von Arch oder Gentoo schnell mal zum Kindergeburtstag. Das darf so nicht sein für eine Distribution, die den Anspruch hat, Einsteiger- und Dautauglich zu sein.

3. Arroganz
Steht alles in den Reaktionen in den Bugreports bei Launchpad und heist meist "won't fix". Die glorreichen Änderungen in Gnome sieht man ja auch so bei, während und nach jeder Installtion ;)

2. Gnome
Begonnen habe ich mit Gnome, und das vor Jahren. Mit KDE konnte und wollte ich nicht wirklich was zu tun haben. Das hat sich erst mit den letzten 4.4ern und der 4.5 geändert. Davor war ich auf Gnome angewiesen. Ich finde die momentane Politik von Gnome, einfach nur noch Vapor-Ware zu machen, einfach lächerlich. Mutter, Clutter und was alles sonst noch kommt habe ich nie wirklich stabil zum Laufen gebracht. Was in Punkt 4 schon angesprochen wurde, wird bei Gnome im extremen fortgesetzt. In meinen Augen ist Gnome momentan ohne Frischzellenkuren aus anderen Projekten nicht lebensfähig. Nautilus ist eine Katastrophe und wird erst bedienbar, wenn man das Ordner-Einlesen von Thunar übernehmen lässt. Gedit ist kein Programm sondern ein Zustand. Alles, was Gedit einbindet, wird damit zu Zumutung, z.B. Meld. Erst der Einsatz von Geany als Editor schafft wirklich Abhilfe. Compiz ist der nächste Knackpunkt - Wenn man Eyecandy haben möchte, führt an Compiz kein Weg vorbei. Hat irgendjemand mal versucht, Styles und Mauszeiger über das komplette Gnome konsistent zu bekommen? Ich schon, zu 99% nach einigen Tagen und Wochen voller Flucherei. Von Evolution will ich an dieser Stelle gar nicht erst anfangen. Ich empfinde es als peinlich, dass im gesamten Umfeld von Gnome keine integrierte Groupware-Lösung absehbar ist, die auch funktioniert. Damit ist Gnome für den professionellen und semiprofessionellen Einsatz eigentlich gestorben.

Das weinerliche Gehabe und der Abrechnungsmodus für Beiträge zur Weiterentwicklung von Gnome in Bezug auf Canonical ist mir auch, ehrlich gesagt, zuwieder. Aber das ist ein Thema, zu dem ich nicht mehr äussern werde, steht ja alles in epischer Breite im Netz.

1. Veränderungen bei uu.de
Bei 9.04 und 9.10 konnten die Leute, die uu.de genutzt haben, noch lesen und schreiben. Heute versinkt das Forum in Anfragen von Leuten, die sich in keinster Weise mehr selbst bemühen wollen und keinerlei Fremdpostings mehr lesen, dabei den lauten machen und im allgemeinen bildungsresistent sind. In der letzten Zeit klafft die Schere zwischen Anspruch an sich, Ubuntu und der Wirklichkeit immer weiter auf. Die Leute wollen das Aktuellste vom Aktuellen, aber mit der Ausgereiftheit von debian stable und sind regelmäßig entgeistert, wenn das nicht funktioniert. Man kann warnen, wie man will, der neuste und unausgereifteste Scheiss wird genommen und bitter geweint, wenn es nicht funktioniert. Das müllt grade in den Beta-Phasen und nach dem Erscheinen einer Release das Forum in unzumutbaren Maße voll. Ich habe mir mal den Spass gemacht, alles mitzulesen. Täglich ca. 100-200 Beiträge ohne Sinn und Verstand, die allesamt mit
  • Such doch bitte im Forum, da ist das schon gelöst.
  • Wenns nicht im Forum steht, stehts im Wiki.
  • Bitte lesen und schreiben lernen, dann kann da was werden
  • Wenns beim ersten Mal nicht klappt, hat man was falsch gemacht (PEBCAK)

einzustufen und zu beantworten wären. Interessante Beiträge, Probleme und Fragen gehen da unweigerlich unter und demotivieren einen, den Leuten, die auf diese Art und Weise Hilfe suchen, weiterzuhelfen.

So, das war der große Rundumschlag. Ist zwar alles sehr persönlich gefärbt, man kann es auch abkürzen. Wenn man KDE verwenden möchte, sollte man das auf keinen Fall mit Kubuntu in der aktuellen Version tun. Das geht schief. Auf Servern hat Ubuntu auch nichts zu suchen, da nimmt man besser das Original, da ja ein Server im allgemeinen durch Stabilität und nicht durch einen schönen Desktop beeindrucken soll. Sonst spricht eigentlich wirklich nichts gegen Ubuntu in der jetzigen Verfassung.
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Offline ralul

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Maverick 10.10
« Reply #1 on: 2010/10/17, 14:43:40 »
agaida, vielen Dank für deine gerade persönliche Sicht! Das war ja umfassend!

Ich komme, obwohl kein Ubuntu Anhänger, zu ein paar Verteidigungpunkten:

1. Dass die ubuntu Userbasis verdummt, ist auch ein Seiteneffekt des Erfolgs von Ubuntu, neben den aktuellen Maverick Unzulänglichkeiten in 4.

2. Dass Gnome im Momment so schwierig ist, weil sie in der gleichen Umstellungsphase zur Zeit sind, wie es bei der Einführung von Kde-4.0 bei Kde war? Und sich weniger Zeit nehmen das alte Release zu pflegen?

3. Wenn der "benevolent dictator" die Richtung bestimmt, geht es schneller voran manchmal, manchmal liegt M.Shuttleworth auch falsch?

Ich finde es gut, dass es verschiedene Distris mit verschiedenen Entwicklungsmodellen gibt:

Bei Debian ist es die Aristokratie der Macher (Dokratie), die manchmal eben längere Zeit braucht sich abzustimmen. Und bei openSUSE gibt es eine Diskussion zur Zeit, wohin die Richtung gehen soll (Stichwort Strategie Paper). Fedora ist ein reines Ausprobierfeld für Nachwuchsprogrammierer. Gentoo funzt zur Zeit, aber ich habe noch nicht herausgefunden, wie die sich überhaupt steuern.

4. Ich glaube, man muss die nicht LTS-Releases von Ubuntu als reine Beta Releases betrachten. Insofern sollte Linux Einsteigern nur das LTS empfohlen werden, was sofort positive Auswirkung auf deinen Punkt 1 hätte (die Überschwemmung der Foren mit unbedarften Anfragen).

Wenn man bei den Ubuntu Releases die Anzahl der laufenden Verbesserungen vergleicht, liegt Lucid immer noch weit vor Maverick: Es wird als Release von den Ubuntu Maintainern weit ernster genommen!

Der Beta-Status von Maverick manifestiert sich in:
- Grub2, auch zu Debians Gunsten viel Fortschritt
- Plymouth, schon lange Probleme, auch mit der Umstellung auf:
- modesetting, was alle Distris betrifft, besonders wegen:
- propr. Grafiktreiber und xserver-1.9
- xserver-1.9, zu früh? Vielleicht genommen, weil dort die Abschaffung von HAL konsequenter ist?
- Abschaffung von HAL, aber Kde braucht es doch noch...
- qt-4.7, eingesetzt, weil es optimierter ist, aber war kde schon darauf eingerichtet?
- mdadm, habe ich persöhnlich keine Ahnung von
- ...

Sehr bedenktlich finde ich, wenn das Lucid-Maverick Upgrade so fehlerhaft geworden sein soll: Das ist doch eigentlich gerade die Stärke einer Apt basierten Distribution?
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Offline ralul

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« Reply #2 on: 2010/10/17, 15:21:42 »
Marketing in Hinblick auf das Zahlenrelease 10.10.10 Maverick:
Quote
Tut uns leid, wir haben uns diesmal wirklich sehr viel Mühe gegeben, aber unser Maverick ist aufgrund der derzeitigen Software Umstellungen im Linux/Gnu Bereich nur eine Technologie Preview geworden :(
Das hätte ein Aufsehen erregendes Marketing, weil ungewöhnliches ergeben. Und es hätte den Focus auf Lucid gehalten, mit dem Canonical schließlich Geld verdienen will.
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Offline agaida

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« Reply #3 on: 2010/10/17, 18:32:14 »
Das sollte kein Ubuntu-Bashing sein, es ist nur der Grund, warum ich als ein User, der sich wirklich sehr lange gesträubt hat, an eine debian-installation überhaupt nur zu denken, jetzt debian fahre. Und ja, ich bin frustriert. Der ganze Weg bis schlussendlich zum Umstieg kommt ja nicht von irgendwoher.

Mit dem Umzug meiner Server auf Debian hatte ich ja schon längere Zeit geliebäugelt. Dass das jetzt so schnell geht, liegt auch an der Politik von Ubuntu. Mdadm war nur der Punkt, der das Fass zum Überlaufen brachte. Xen fehlt, Plymouth auf Servern, Upstart. Und das ganze Gemisch in instabil.

Ein paar Punkte, die das relativieren, wurden ja angesprochen:
 
  • KDE ist eigentlich nicht ausschlaggebend und eigentlich irrelevant. KDE ist immer noch 5. oder 6. Rad am Wagen, obwohl die Jungs wirklich sehr zeitnah waren - Gnome ist, soweit ich das beurteilen kann, stabil. Grade wegen der Querelen mit Gnome bin ich aber vor 2 Monaten zu KDE gewechselt und damit wirklich glücklicher
  • Normalerweise müsste ein Ubuntuuser als erstes lesen lernen. An jeder Ecke sind große Schilder aufgestellt, die vor dem Einsatz von Betas und grade erscheinenden und erschienenen Releases warnen. Das stört nicht im geringsten. Ich würde das damit vergleichen, einen Anfänger an Sid mit voll eingeschaltetem experimental zu setzen. Viel Spass beim unterstützen, aber es ist halt wirklich neu ;)
  • Ich habe gar nichts gegen Mark S. Es gibt andere Wege, Geld zu vernichten. Der Mann weiss genau, was er tut, ob es einem gefällt oder nicht. Den finanziellen Atem hat er für sein Projekt auf jeden Fall. Hut ab.
  • Ich habe mit 9.04 angefangen und war damit nicht glücklich. 9.10 war geil, 10.04 geht so, alles was mit 10.10 nicht geht, funktioniert mit 10.04. Ich war so frei a) als erstes qt4.7 mit an Board zu nehmen b) den Kernel von Maverick zu kapern, c) seit Erscheinen auf 4.5 zu setzen d) bei den angesprochenen Treiberproblemen auf Treiber aus dem git zu bleiben. Ergebnis: System stabil. Der Verzicht auf 1.9 bewirkt scheints so einiges.
  • zu qt4.7 - Ja, KDE ist drauf eingerichtet, einiges in KDE funktioniert erst mit qt4.7 wirklich. Da das aber wirklich bleeding edge ist, musste dann auch fast täglich gepatcht werden. Ich will nicht zählen, wie oft ich das qt-git unter Arch aktualisiert und neu kompiliert habe. KDE gab sich auch sehr diplomatisch bei Fehlermeldungen, der Wortlaut übertragen ungefähr so: Bevor ihr Fehler meldet, baut qt neu und schaut noch mal nach. ("use the latest snapshot"). Diese Strategie funktionierte auch unter Ubuntu recht gut, man fühlt sich dann aber eher wie bei Gentoo.
  • Was mit dem Update schiefgelaufen ist, ich weiss es nicht. War vielleicht nur eine Verkettung unglücklicher Umstände, aber bei mehreren unabhängigen Installationen? Es waren auf jeden Fall Probleme, die mich als Anfänger auf jeden Fall zu einer Neuinstallation gezwungen hätten. In meinem jetzigen Status kommt die Wertung auf den Standpunkt an - Adventure oder geht absolut nicht. Sagen wir es so, es hat mich überrascht, es war eine Herausforderung - ohne Erfahrungen mit Arch wäre auch ich verraten und verkauft gewesen. Ich habe auch den KDE-Abstürzen nicht weiter hinterhergesucht, rein aus Jux und Tollerei könnte man ja mal einen 1.77 da reinspielen, würde wahrscheinlich sehr viele Probleme mit KDE lösen.
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Offline devil

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« Reply #4 on: 2010/10/17, 22:09:31 »
Quote

Tut uns leid, wir haben uns diesmal wirklich sehr viel Mühe gegeben, aber unser Maverick ist aufgrund der derzeitigen Software Umstellungen im Linux/Gnu Bereich nur eine Technologie Preview geworden

Quote

An jeder Ecke sind große Schilder aufgestellt, die vor dem Einsatz von Betas und grade erscheinenden und erschienenen Releases warnen.

ein final release ist ein final release. wenn man sich dabei einerseits von einem festen datum leiten lässt, andererseits aber unausgegorene entwicklungen bringen muss, um sich abzusetzen, so kann das nur schief gehen (vor einer weile: pulseaudio, jetzt plymouth (ein paket das keinen wirklichen nutzen hat und nur die bootmeldungen vor dem user versteckt (verdummung)
über gnome will ich erst gar nicht anfangen.
für mich in der summe nur peinlich.

greetz
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Offline agaida

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« Reply #5 on: 2010/10/17, 22:35:19 »
Denkst Du, ein Distributionswechsel macht unbedingt Spass. Die Summe aller Ärgernisse lasten aber jetzt schwerer als der Wechsel zu aptosid und debian. Ich hab mich vor dem Schritt schon so lange wie mir möglich gedrückt, einfach weil ich wusste, welcher Aufwand das wird (rein zeitlich). Das wirft mich erst mal um Tage zurück. Wenn ich mir aber anschaue, dass der tägliche Ärger wegbleibt, lohnt das innerhalb kurzer Zeit. Ich lasse momentan noch die Nachrichten an uu.de bei mir auflaufen, heute waren es schon 160. Darunter war eigentlich keine Einzige, die Lob ausdrückte, Top 3: Kein X, kein Sound, nach Update langsam. Bei sidux hatte ich noch irgendwie Bedenken, zu wechseln. Irgendwie kam das Ganze nicht so richtig positiv bei mir an.

Bis jetzt keine großen Sachen, ok. einige Schwierigkeiten wie radeon.modeset, der restriktive Pfad ohne sbin ... Der Rest läuft out of the box. Hätte ich so nicht erwartet und bin schwer überrascht und begeistert. Dafür, dass ich den proprietären ATI bevorzuge (50 Watt weniger Verlustleistung, also weniger Lärm beim Kühlen) und dieser dumpfe X-Server seit Jahr und Tag gepatcht werden muss, um den minimize-maximize-Bug nicht mehr zu haben, kann keiner was bei debian und aptosid. Da das bei Arch, Fedora, Gentoo und Ubuntu immer der gleiche Patch seit Jahren ist, weiss man wenigstens, dass die build-Umgebung richtig eingerichtet ist. Und der 5-Zeiler Quellen laden, debian-Verzeichnis tauschen, kompilieren, installieren ist schon bedingter Reflex.

Wenn ich aber ehrlich bin, wäre ich ohne Ubuntu nie soweit gekommen, dass ich mir darüber überhaupt Gedanken machen könnte. Ich finde die momentane Entwicklung einfach nur schade.  Rolling release macht aber eh mehr Spass, man kann das ja auch ein wenig konservativer fahren, habe ich gehört. Zu den experimentals hat mich ja auch keiner mit vorgehaltener Waffe gezwungen. ;)
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Offline reddark

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« Reply #6 on: 2010/10/17, 22:44:32 »
Vielleicht hättet ihr das hier benutzen sollen: http://www.run-linux.de/linux/aktion_2/?sid=841686 *grins*

micha_52

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« Reply #7 on: 2010/10/17, 23:04:56 »
Der Link ist wirklich übel

Grüße,
Micha

Offline ralul

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Re: Maverick Marketing Tip
« Reply #8 on: 2010/10/17, 23:13:37 »
Quote from: "devil"
sich dabei einerseits von einem festen datum leiten lässt, andererseits aber unausgegorene entwicklungen bringen muss, um sich abzusetzen, so kann das nur schief gehen
Ist nun leider genau so, auch wenn es mal gut gegangen ist bei Karmic-9.10
Quote
plymouth (ein paket das keinen wirklichen nutzen hat und nur die bootmeldungen vor dem user versteckt
Plymouth sehe ich auch so. Aber du glaubst gar nicht, welch ein gutes Gefühl der Sicherheit dem Benutzer verkauft werden kann, wenn es nach kurzer Zeit (28sec) und gut geht.
Quote
für mich in der summe nur peinlich.
Vorsicht mit Steinen im Glashaus:
Ich erinnere mich gut, wie Einsteigern sidux ans Herz gelegt wurde. Und dann konnte eben doch nicht jeder die Upgrade Warnung lesen (weil sie noch nicht raus war), als Marco D'itri mit seiner udev Version zweimal im Abstand von ca 10 Monaten den Pc unbootbar machte. Ich habe noch unter sidux.com mehrmals geschrieben, was besser wäre als nur ein Forum "Upgrade Warnings".
Klar, das jetzt gerade alles gut läuft vor dem Squeeze Release.
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Offline agaida

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Maverick 10.10
« Reply #9 on: 2010/10/17, 23:17:37 »
:twisted: ich wusste, das ich irgendwas falsch gemacht haben.
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Offline ralul

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Maverick 10.10
« Reply #10 on: 2010/10/17, 23:23:58 »
Ne, wer mit arch null Probleme hat, dem kann man aptosid uneingeschränkt empfehlen.
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Offline agaida

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Maverick 10.10
« Reply #11 on: 2010/10/17, 23:26:19 »
Nein, ich hab mich in der Version geirrt. Ich wollte doch die so toll beworbene nehmen, hab mich dann doch zur 10.04 überreden lassen.
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Offline devil

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Maverick 10.10
« Reply #12 on: 2010/10/18, 00:09:44 »
Quote

Vorsicht mit Steinen im Glashaus:
Ich erinnere mich gut, wie Einsteigern sidux ans Herz gelegt wurde. Und dann konnte eben doch nicht jeder die Upgrade Warnung lesen (weil sie noch nicht raus war), als Marco D'itri mit seiner udev Version zweimal im Abstand von ca 10 Monaten den Pc unbootbar machte.

ich steh dazu, denn immerhin hatten und haben wir einen funktionierenden support sowohl in 2 foren als auch im IRC.

was mich aber viel grundsätzlicher stört ist die frage: was will M.S. und was wird es linux/debian kosten.
einiges davon wird im Blog von Bradley M. Kuhn und in den inkludierten links offenbar.

Pokernikus

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Re: Maverick 10.10
« Reply #13 on: 2010/10/20, 17:24:46 »
Quote from: "agaida"
oder ich habe mich zu stark verändert,


Quote from: "agaida"

  • Ich habe gar nichts gegen Mark S. Es gibt andere Wege, Geld zu vernichten. Der Mann weiss genau, was er tut, ob es einem gefällt oder nicht. Den finanziellen Atem hat er für sein Projekt auf jeden Fall. Hut ab.
  • Ich habe mit 9.04 angefangen und
Wenn du bei 9.04 mit Linux angefangen hast, hast du gewaltige Fortschritte gemacht.

Quote from: "agaida"
dass im gesamten Umfeld von Gnome keine integrierte Groupware-Lösung absehbar ist, die auch funktioniert. Damit ist Gnome für den professionellen und semiprofessionellen Einsatz eigentlich gestorben.


Sieht das unter KDE anders aus?


http://de.wikipedia.org/wiki/Mdadm

mußte ich ergoogeln.

Offline agaida

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Re: Maverick 10.10
« Reply #14 on: 2010/10/20, 20:34:37 »
Quote from: "Pokernikus"
Sieht das unter KDE anders aus?


Ein wenig - Einer der Gründe, Gnome den Rücken zu kehren, war Evolution und der Stellenwert von Evolution im Gnome-Projekt. Wer jetzt noch den Selbstversuch mit Groupwise starten möchte, bitte. Man soll experimentierfreudige Leute nicht aufhalten. Ich habe mir das altbackene Zeug angeschaut - von aussen. Ich hatte weder Lust, mir ein Suse Enterprise aufzusetzten, noch nach dem Projektstand und der Entwicklungsgeschwindigkeit auf irgendwas Gutes zu hoffen. Ich fühlte mich einfach nur in die Zeit von Netware 3.1x zurückversetzt. Mein letzter Novell-Server 3.12 starb 1999 eines jähen, plötzlichen Todes und das ist auch gut so. Ich habe mit Grauen andere Novell-Installationen bei Kunden verfolgt und war auch davon betroffen. Das weckte keine schönen Erinnerungen. Ob Netware oder Linux - es bleibt Novell und ich hacke mir lieber beide Hände ab, als noch einmal auf Software von denen zu setzen.  

Kolab ist ein ähnliches Grauen, das habe ich aber nach einer Woche Einarbeitung und einem halben Tag Kompilierzeit zum Laufen gebracht - die VM liegt noch irgendwo rum und wird, wenn ich meinen neuen Server fertig habe, testweise auf eine kleine Xen-Maschine gepackt.

Momentan liebäugle ich mit PHP-Groupware, hängt ebenfalls an der neuen Maschine und XEN.

Die professionelle Variante wäre, meinen Hauptrechner zu opfern und da einen 2008 R2 nativ oder virtuell raufzuhängen. Ein sauberes Exchange und gut ist. Den Atom könnte ich ja dann als Arbeitsplatz nutzen  :twisted: Das wäre aber als Familien-Server mit Kontakten und Terminen ein klein wenig überdimensioniert.

Ich denke aber, Kontakt/PHP-Groupware dürfte das meiste abdecken. Man kann ja auf MS rumhauen, wie man will, manchmal können die Jungs echt was. Eigentlich recht peinlich das Ganze.

OT: Zu den gewaltigen Fortschritten - Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn mit vielen Unix-Maschinen zu tun gehabt, allein mit Linux konnte ich mich über Jahre nicht anfreunden. Die Einarbeitung in OS/400 ist einfacher, das Systen ist sehr viel weniger komplex und vor allem besser dokumentiert. Da ich aber dringend einen LAMP-Server brauchte, biss ich in den sauren Apfel, ging in den Keller und baute aus Restteilen einen zusammen. Irgendwann wurde aus dem Hass eine Hass-Liebe, bis der Hass verschwand. Obwohl ich heute noch über den Wert der Drogen, die bei der Erstellung von Unix und Linux verbraucht wurden, sinniere.
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