Das war zwar auch mal wieder ein hin- und herprobieren.
Genau bei dem Satz verkrampfte sich wieder mal mein Gesicht. Sid ist nunmal der Unstable-Zweig von Debian und darauf basiert die Rolling Release Siduction; theoretisch musst du bei Siduction nie wieder eine Neuinstallation durchführen und bekommst stets aktuelle Pakete. Der Vorteil ist, dass du ein Debian basiertes System hast, welches aber im Gegensatz zu Stable sehr modern/aktuelle Pakete enthält. Der Preis dafür: Es kann mal etwas klemmen und man muss schon Obacht geben, wenn man ein upgrade macht bzw. neue Pakete installiert. Da ist "ein hin- und herprobieren" kein Partner für dich. Wenn du irgendwo nicht klar kommst, dann gibt es das Handbuch, das Forum und wenns pressiert auch noch IRC.
Man muss vor Siduction keine Angst haben, aber mit Trial & Error kommt man nicht weit, außer masn will Installateur werden.
Im Endeffekt aber auch ein Lerneffekt.
Lernen wirst du bei Siduction immer (müssen). Auch wenn die Lernkurve anfangs steil ist, es ist beherrschbar.
Was mich bei einem full-upgrade abschreckt, sind die Menge an unstable-Pakete(im Moment besonders die von X-org und Co.).
Da ist die Angst immer noch gegenwärtig, dass das System sich wieder aus der Sitzung verabschiedet.
da bin ich mit apt-get doch vorsichtiger.
Hast du den Testbuild genommen, welchen dir @hendrikL vorgeschlagen hatte? Er ist, wenn ich recht gesehen habe, vom 27.07. und damit sehr aktuell. Da sollten sich die Aktualisierungen im Rahmen halten. Mich wundert, dass du von einer Menge unstable-Pakete sprichst. Bei Siduction ist es doch normal, dass eine Vielzahl der Pakete aus Unstable stammen. Und definiere viel.
Edit: Habe spaßeshalber mal das Build vom 27.07. als Livesystem vom Stick gestartet. Nach apt update und apt full-upgrade werden mir nur 95 Pakete zur Aktualisierung angeboten und das auch nur, weil gerade ein Haufen Pakete von Libreoffice reingekommen sind.
Die vielen von X-org & Co. kann ich nicht finden. Mehr als raten können wir dir auch nicht.
Und wann willst du denn ein Upgrade mit apt machen, wenn nicht jetzt? Und apt ist nunmal noch das verlässlichste Werkzeug zur Installation/Aktualisierung der Pakete; es kann allerdings nicht verhindern, dass mal ein Paket nicht so funktioniert wie es sollte oder dass bei der Installation die Datei foobar überschrieben soll, welche auch in einem anderen Paket enthalten ist.
Warten mit der Aktualisierung bedeutet nur, dass es von Tag zu Tag mehr Pakete in der Warteschlange (und damit mehr mögliche Probleme) werden. Nach einer Neuinstallation steht nun mal die Aktualisierung an und du hast im Problemfall relativ wenig Zeit verschwendet. Wenn du deine Anwendungen erst alle installiert und eingerichtet hast, verlierst du viel mehr Zeit.
Ich hab es mir selbst Anfang Juni "angetan", da ich meiner Hardware ein großes Upgrade spendiert hatte. Und ich hatte kein aktuelles Testbuild verwendet, sondern das wintersky.iso. Es ist beherrschbar ...
Und die kleineren Aktualisierungen sind in der Regel überschaubarer; ich aktualisiere mind. einmal am Tag, da bleibt die Paketliste überschaubar. Der erste Blick ist dabei immer, ob Pakete entfernt werden sollen. Wenn ja, dann erst mal abklären, ob es was beschädigt. Manchmal wird ja auch nur foo6 durch foo7 ersetzt.
Schnappe dir einfach das Handbuch und versuche die Abschnitte, speziell zu apt, zu verstehen.
Jetzt bist du dran. Und guten Start ins Wochenende.
edlin