Siduction Forum

Siduction Forum => Experimental => Topic started by: 10toe on 2011/01/12, 18:15:13

Title: Murphy's Law
Post by: 10toe on 2011/01/12, 18:15:13
Hm, kennt Ihr das? Mal eben das Notebook anschalten um einen Vortrag zu halten oder um vor einem wichtigen Termin kurz noch in eine Datei zu schauen... file system check forced - und zwar ausgerechnet bei der 200 GB Partition ...

... es vergehen locker ein paar Minuten, das Publikum wartet, man übt sich zur Überbrückung im Improvisieren, die Kollegen fangen an über das System zu feixen, (man hat es schon aufgegeben, zu erklären, dass es sich nicht um einen technischen Defekt handelt, sondern um eine notwendige Routinekontrolle).

Aber: diese kommt sehr oft zum falschen Zeitpunkt. Und je mehr Partitionen vorliegen, desto öfter ist dies der Fall - und desto öfter zum falschen Zeitpunkt.

Meine momentane Idee ist, dass ich alle (großen) Partitionen (außer root) aus dem file system check heraus nehme und regelmäßig unmounte und manuell checke.

Okay, nur mal eine erste Idee. Ich wollte zunächst mal hier ein paar Tipps holen, wie Ihr mit dem Problem umgeht (bzw. ob dies bei Euch überhaupt als "Problem" angesehen wird.

Viele Grüße
Hans



PS: Eine Taste "Jetzt nicht!" vor dem check lässt sich wohl nicht so leicht unterbringen, stimmts?
Title: Murphy
Post by: cid-baba on 2011/01/12, 18:48:22
Welches Dateisystem nutzt du denn? Ich hab ne 2tb-Platte drin (fast voll, nur eine Partition), und mit ext4 dauert die Überprüfung vll. 30 Sekunden... ext3 war da deutlich langsamer.
Title: Murphy's Law
Post by: 10toe on 2011/01/12, 19:06:28
Quote
Welches Dateisystem nutzt du denn?


ext3.

Okay, wäre wohl einen Versuch wert auf ext4 zu emigrieren...
Title: Murphy
Post by: hefee on 2011/01/12, 19:09:12
gerade lange nicht mehr gehabt, aber kann mensch nicht einfach Ctrl+C drücken und dann versucht er es das nächste mal nochmal?
Title: Re: Murphy's Law
Post by: DonKult on 2011/01/12, 19:29:49
Quote from: "10toe"
Meine momentane Idee ist, dass ich alle (großen) Partitionen (außer root) aus dem file system check heraus nehme und regelmäßig unmounte und manuell checke.

Meine Erfahrung ist, dass man das nicht mehr so regelmäßig macht… Immerhin könntest du das ja auch jetzt schon tun um den Zähler zurückzusetzen. ;)


Wenn ich sowas bei einem Laptop vermeiden wollte, dann hab ich ihn auf Batterie laufen lassen, dann wurde der Check nämlich übersprungen. Das klappt allerdings nicht mehr (es steht auskommentiert im initscript wegen eines latenten Bugs: #526398 (http://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=526398)). Wenn mans dolle eilig hat soll wohl 'fastboot' klappen (einfach in grub an die commandline anhängen), aber im Zweifelsfall würde ich das wohl auch vergessen…

I hab für 'Notfälle' in der Datei /etc/e2fsck.conf folgendes stehen:
Code: [Select]
[options]
allow_cancellation = true

damit soll man ein laufendes fsck mit dem bekannten STRG-C abbrechen können ohne das fsck das als Fehler anssieht. Der Bootprozess sollte also normal weitergehen. Ich hab das allerdings noch nie in live getestet, kommt halt einfach zu selten vor und soooo lange dauerts bei mir eh nicht… (zu ext4 konvertiertes ext3 hat das nur weiter reduziert)
Title: Re: Murphy
Post by: reddark on 2011/01/12, 20:01:23
ich hab mit tune2fs meine platten so eingestellt, das sie erst nach über 100 mounts gecheckt werden.
Wenn es kurz davor ist, wird es in der regel beim hochfahren angezeigt das der check bald fällig ist, da kann mensch das auch manuell machen, damit es im ernstfall nicht passiert ;)
Title: Re: Murphy
Post by: ralul on 2011/01/12, 22:04:23
Manuell, genau: forcefsck angeben beim Booten!
Title: Re: Murphy
Post by: hefee on 2011/01/12, 22:09:46
Quote from: "reddark"
Wenn es kurz davor ist, wird es in der regel beim hochfahren angezeigt das der check bald fällig ist, da kann mensch das auch manuell machen, damit es im ernstfall nicht passiert ;)

wo kann ich einstellen, das er anzeigt, das es kurz bevorsteht?
Title: Re: Murphy
Post by: DonKult on 2011/01/12, 23:10:18
Quote from: "hefee"
Quote from: "reddark"
Wenn es kurz davor ist, wird es in der regel beim hochfahren angezeigt das der check bald fällig ist, da kann mensch das auch manuell machen, damit es im ernstfall nicht passiert ;)

wo kann ich einstellen, das er anzeigt, das es kurz bevorsteht?


Macht er von ganz alleine automatisch, ich glaub so ab 5 boots… aber das geht doch bei aptosid so schnell, da kann das doch keiner lesen ;)
Title: Re: Murphy
Post by: spacepenguin on 2011/02/11, 21:52:50
Bis jetzt gab es noch nie Probleme, wenn ich den fsck-Vorgang abgebrochen habe, weil mir das einfach in die Quere kam (es ist grundsätzlich so, daß das anfängt, wenn ich "nur mal eben schnell" etwas nachschauen will oder es anderweitig eilig habe). Bis auf einmal. Daraus habe ich für mich die Lehre gezogen, daß ich das bei jeder x-beliebigen Partition machen kann - nur nicht bei der root-Partition, das mag "er" nicht.
Title: Murphy's Law
Post by: holgerw on 2011/02/12, 07:13:52
Hallo,

da unter ext4 ein fsck sehr schnell geht, sollte man, sofern noch ext3 Partitionen vorhanden sind, diese in einer ruhigen Stunde mal nach ext4 migrieren.

Oder aber man nutzt das sehr robuste jfs, es hat zwar weitaus weniger Werkzeuge, ist aber meiner Erfahrung nach sehr zuverlässig und auch unter Aptosid einsetzbar.

Viele Grüße,
  Holger
Title: Re: Murphy
Post by: DonKult on 2011/02/12, 10:52:03
Quote from: "spacepenguin"
Bis jetzt gab es noch nie Probleme … … nur nicht bei der root-Partition, das mag "er" nicht.


Wie oben erwähnt liegt das daran, dass "er" das abbrechen als Fehler betrachtet und die root Partition bei Fehlern neu also read-only gemounted wird (steht so in fstab) und man nun in init 1 rumhängt. Wie gesagt kann man "ihm" das abgewöhnen, wenn man den will.

Quote from: "holgerw"
da unter ext4 ein fsck sehr schnell geht, sollte man, sofern noch ext3 Partitionen vorhanden sind, diese in einer ruhigen Stunde mal nach ext4 migrieren.

Während das nicht unbedingt eine schlechte Idee ist sollte man jedoch beachten, dass sich durch die Migration selbst erstmal nicht viel ändert, da ext4 erstmal alle Daten im ext3 lesen wird - erst wenn wieder was auf der Platte geschrieben wird, wird auch dieses auf ext4 konvertiert.
Title: Re: Murphy
Post by: Lanzi on 2011/02/12, 13:14:33
EIn Beispiel für den gebraucht von tune2fs

Kontrole alle 100 Mounts (normal ist 30)
tune2fs -c100 /dev/sda1

Verringern der Diskreserve von 3% (stanbdard) auf 1%
tune2fs -m1 /dev/sda1
Title: Re: Murphy
Post by: holgerw on 2011/02/12, 14:38:13
Quote from: "DonKult"


Quote from: "holgerw"
da unter ext4 ein fsck sehr schnell geht, sollte man, sofern noch ext3 Partitionen vorhanden sind, diese in einer ruhigen Stunde mal nach ext4 migrieren.

Während das nicht unbedingt eine schlechte Idee ist sollte man jedoch beachten, dass sich durch die Migration selbst erstmal nicht viel ändert, da ext4 erstmal alle Daten im ext3 lesen wird - erst wenn wieder was auf der Platte geschrieben wird, wird auch dieses auf ext4 konvertiert.


Hallo David,

da habe ich mich etwas unklar ausgedrückt, ich meinte, da ich schrieb "in einer ruhigen Stunde" schon folgendes:
1. Backup der ext3 Datenpartition
2. Mit Live CD booten, neu formatieren der Datenpartition in ext4
3. Rückspielen des Backups auf die Datenpartition

Schritt 1 kann entfallen, wenn man sorgsam mit seinen Daten umgeht, das heißt, man hat dank regelmäßiger Sicherungen in kurzen Abständen eh schon ein Backup zur Hand :-)

Wer nur eine Wurzelpartition mit ext3 hat, und keine extra Datenpartition, kann doch gleich mal aptosid 2011.1 testen und damit neu installieren und gleich vernünftiger partitionieren *fg*

Viele Grüße,
  Holger
Title: Re: Murphy
Post by: RocknRolf on 2011/02/19, 13:34:17
Moin,
nach einem Blick in die man von shutdown mache ich bevor ich eine Präsentation mache ein
Code: [Select]
shutdown -F
nach einem reboot hab ich dann auf jeden fall am nächsten Tag Murphy überlistet.

mfg RnR