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Author Topic: [DE] digitale Kluft  (Read 3180 times)

Offline ralul

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[DE] digitale Kluft
« on: 2014/10/13, 01:49:50 »
Die FAZ schreibt zur Friedenspreisrede Laniers:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buchmesse/themen/friedenspreis-fuer-jaron-lanier-ein-neuer-humanismus-fuer-die-digitale-welt-13203886.html
Quote
In seiner Rede kam Lanier zuletzt auch auf die Idee zu sprechen, dass der Mensch seine digitalen Daten zu einem Mikro-Zahlungsmittel machen könnte - eine Idee, von der der Geehrte selbst einräumte, dass sie sehr kontrovers diskutiert werde.
Hmm, es ist jetzt (leider) so, dass alle Internetbenutzer ihre digitalen Daten zum Micropayment benutzen: Wenn man nur eine Google Suche startet. Das ist schon lange Fakt. Da Lanier nicht im Original zu hören war, kann ich nicht beurteilen, ob er wirklich eine so schräg blöde Aussage gemacht hat. Wahrscheinlicher ist, dass die Faz zwanzig Jahre verschlafen hat und Lanier falsch übersetzt.
« Last Edit: 2014/10/13, 01:52:53 by ralul »
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Offline bluelupo

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Re: digitale Kluft
« Reply #1 on: 2014/10/13, 09:11:18 »
Also die Idee finde ich nun wirklich ein "bisschen" bescheuert. Das kommt mir vor wie der schleichende Ausverkauf meiner Privatsphäre - Nein Danke mit mir nicht!

Offline ayla

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Re: digitale Kluft
« Reply #2 on: 2014/10/13, 11:26:19 »
Hi,

ich hatte den Artikel hier gelesen: http://www.tagesschau.de/kultur/lanier-friedenspreis-101.html

Quote
"Dann müssten Google und Co. uns Geld dafür zahlen, dass sie unsere Daten nutzen. Minimalstbeträge wären das für jede Internetsuche, für jedes hochgeladene Foto und jedes 'Gefällt mir' bei Facebook. Doch am Ende würden daraus Milliarden." Etwa bei Google Translate: Dieser automatische Übersetzungsdienst von Google sucht im Netz beständig nach Texten, die in zwei Sprachen vorliegen - und verbessert seinen Algorithmus, indem er die beiden Sprachversionen vergleicht. Eigentlich müssten die Autoren der Texte und deren Übersetzer dafür Geld bekommen, sagt Lanier:

Auf den ersten Blick klingt das ja relativ gerecht und vernünftig. Weiter gedacht allerdings, naja. Wenn z.B. google tatsächlich für das Auswerten der Daten konkrete Preise zahlen müsste wäre der nächste Schritt wohl daß die Nutzer für jede google Suche einen "Mikrobetrag" zahlen müssten. Was bleibt dann den Leuten die keine interessanten Daten zum Handeln zur Verfügung haben umd auch kein Geld zum Zahlen?

Information nur noch gegen cash? Bescheuerte und zutiefst unsoziale Idee. Wobei: in dem beschriebenen Beispiel google translate hat er einen Punkt.

Gruß
ayla

captagon

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Re: digitale Kluft
« Reply #3 on: 2014/10/13, 16:03:07 »
Quote
Information nur noch gegen cash? Bescheuerte und zutiefst unsoziale Idee.

Interessant in diesem Zusammenhang sind seine Aussagen zu Open Source (das passt wohl dazu).

Offline ralul

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Re: digitale Kluft
« Reply #4 on: 2014/10/13, 23:45:48 »
ich hatte den Artikel hier gelesen: http://www.tagesschau.de/kultur/lanier-friedenspreis-101.html
Ah, danke für den Link. Das deutsch-englische Durcheinander im Video der Rede ist ja kaum verständlich.
Quote
Auf den ersten Blick klingt das ja relativ gerecht und vernünftig. Weiter gedacht allerdings, naja. Wenn z.B. google tatsächlich für das Auswerten der Daten konkrete Preise zahlen müsste wäre der nächste Schritt wohl daß die Nutzer für jede google Suche einen "Mikrobetrag" zahlen müssten. Was bleibt dann den Leuten die keine interessanten Daten zum Handeln zur Verfügung haben umd auch kein Geld zum Zahlen?
Jeder hat interessante Daten für die großen Daten-Minen-Gesellschaften:
- Ort
- Zeitpunkt
- Stichworte
der Anfragen in großen Mengen ergeben ausgewertet wertvolle Informationen! Das Tauschgeschäft derzeit lautet:
Googles Infrastruktur gegen diese unsere Microdaten, die im großen Zusammenhang nicht nur Werbepartnern nutzen können, sondern noch ganz andere Dinge sind möglich: Auwertung für Börsenspekulationen, Aufstandsvorhersagen etc.
Lanier weist also darauf hin, dass wir uns zu billig abspeisen lassen: Die Benutzung gerademal der It-Infrastruktur von Google ist einfach zuwenig, wenn man bedenkt was wir alles hergeben.
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Offline ayla

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Re: digitale Kluft
« Reply #5 on: 2014/10/14, 00:52:35 »
Keine Frage dass wir zu sorglos mit unseren Daten umgehen, da nehme ich mich selber nicht aus und das Google letztendlich damit Milliarden macht ist auch klar.

Quote
Jeder hat interessante Daten für die großen Daten-Minen-Gesellschaften:

hmm, das ist der Punkt den ich fuer die Zukunft in Frage stelle. Fuer welchen Werbepartner z.B. ist ein wenig oder gar nichts Verdienender  noch interessant genug wenn dieser fuer dessen Daten das gleiche zahlen muss wie fuer einen gut verdienenden Angestellten? Eine diesbezuegliche  Diskriminierung ist aufgrund der Datenfuelle schnell erledigt, und wenn Daten generell teurer werden wird nach Einsparpotentialen geschaut. Der BMW-Haendler wird wohl verzichten und nicht nur der allein, schon ist das Datenpaket nur noch einen Bruchteil wert und damit auch das was der Betroffene damit "verdienen" kann.

Das ist jetzt frei rumgesponnen, klar, aber ich denke Du weisst worauf ich hinaus will wenn es in Richtung "Kapitalisierung" geht.

Dies ins extrem zu treiben, wie von Lanier da vorgeschlagen, als Denkanstoss sicher nicht schlecht, wenns so gedacht war, aber als reale Chance?

EDITH>

Sorry fuer die ue, ae usw, bin noch am frikkeln mit meiner Tastaturbelegung :)