Ohne jetzt zu sehr in dieser Wunde bohren zu wollen - meine erste Reaktion auf das Thema war ein belustigtes Lächeln, die zweite ein schallendes Lachen. Ohne die Kernelpolitk von aptosid währe ich nicht innerhalb der kurzen Zeit, die ich aptosid verwende, gezwungen gewesen, Kernelbauen á la aptisid zu lernen.
Jetzt triffts mal nVidia - nicht schön, aber es gibt Alternativen. Vielleicht ist das Problem jetzt spürbarer, da in jedweder Community immer auf ati rumgehauen wurde, aber sauber auf den proprietären Treiber von nVidia gesetzt wurde. Wenn das dazu führt, dass jetzt mal das dämliche ati-bashing aufhört, ist diese Aktion von slh doch mal was wert gewesen.
Ich war damals angepisst wegen BKL, dass meine Hardware nicht mehr sauber unterstützt wurde, war mir eigentlich egal. Dass ich mir die Zeit nehmen musste, das für mich zu lösen, das hat weh getan, da war ich nicht glücklich drüber. Im Endeffekt, ich hab mir halt die 2 Tage Zeit genommen und mir gedacht: Es ist debian, verhalte ich mich auch so - it's done when it's done.
Das die Sache jetzt an towo hängt und er, um die Kernel-Frickelei zu vermeiden, versucht dem Treiber, besser gesagt, den Programmen rund um den Treiber Benehmen beizubringen, wird ihn auch nicht glücklicher machen. Es ist halt ein recht großer, meines Erachtens unnötiger Aufwand, der hauptsächlich politisch determiniert ist. Einen Sachzwang für den Mist gab es nicht.
Wenn das aber die Entwicklung insgesamt voranbringt, haben im Endeffekt alle gewonnen. Ganz ketzerisch würde ich mal folgendes vorschlagen: Um eine 2. Alternative zu haben, könnte ja mal jemand so frei sein, meinen Kernel gegen nVidia laufen zu lassen. Auch den Patch für Powertop könnte ich noch schmerzfrei in meinen Zweig integrieren, ein Patch mehr oder weniger interessiert mich da nicht wirklich doll. Da ich den Kernel so oder so mindesten wöchentlich baue, wäre das kein Mehraufwand.
Ist halt nur so eine Idee.
@Gerd: Ist noch nicht so lange her, da fand slh die Idee # config_bkl is not set statt config_bkl=y zu setzen, toll. Das war mit der Einführung des 2.6.37 - und die Geburtsstunde des linux-gcom-2.6. Einzige Änderung sind der Name und halt config_bkl=y. Was solls also, es war damals kein Problem, den proprietären ATI ohne Vorwarnung abzuklemmen, jetzt ist halt nVidia dran. Was solls und was kümmerts mich - ich bin Selbstversorger. Ich habe meine Probleme allein gelöst und werde sie auch weiterhin allein lösen. Das kostet weniger Kraft als der Kampf gegen Windmühlen. Auch wenn das jetzt sarkastisch ist - genau dass ist FOSS. Ich kann keinen davon abhalten, sein Ding zu machen, es kann keiner mich davon abhalten, mein Ding zu machen. Dass mit dem 2.6.38 noch der Aufwand dazugekommen ist, ausser einer Zeile Kernelkonfiguration noch einmal das Wort patch mit ein paar Optionen einzutippen, ist mir an der Stelle recht schnurz.