Ganz klar war mir nicht, was es bedeutet. Ich lasse die Finger davon.
Ok, kurzer Crashkurs - Es gibt ganz grob gesagt 3 verschiedene Stufen, um Abhängigkeiten zwischen Pakete zu charakterisieren: Dependencies, Recommends und Suggests - Dependencies (harte Abhängigkeiten) sind das, was ein Programm wirklich braucht, um ohne Segfault zu starten, Recommends stellen zusätzliche Funktionalität zur Verfügung und Suggests is wie in nem Restaurant, wenn der Cheffe fragt: "Ihr habt das und das gewählt, darf ich Euch als Ergänzung eventuell noch das und das empfehlen, passt dazu."
Nu könnte man annehmen, dass man auch Recommends nicht braucht - erm ja, in einem idealen Leben und im englischsprachigen Raum mag das auch wohl eventuell und ansatzweise klappen, wenn man nur die Anforderungen niedrig genug legt.
Kleines Beispiel aus eigener Erfahrung mit einem besonders cleveren User:
Zusammenfassung der Fehlermeldung war: Also $DE xyz funktioniert nicht mal in Ansätzen, das Zeug ist einfach nicht reif für debian stable.
Was war passiert: Der gute Mann hatte ein minimalsystem aufgesetzt und dann eisenhart apt install $foo --no-install-recommends eingetippt - und genau das hat er auch bekommen. Hat ihm nicht gefallen - Sein Hauptkritikpunkt war, dass nicht mal die Menüs im gewählten Desktopenvironment funktionierten, das aber dafür dann auch durchgängig nicht. Des Rätsels Lösung war: Der Mann hatte in Deutsch installiert, was relativ doof war, in Englisch hätte es funktioniert. Was fehlte? In diesem Falle einfach mal qttranslations5-l10n - ganz eindeutig überall nur als recommend gelistet. Und ohne dieses Paket halt auch keine übersetzten Shortcuts in den Menues. Doof gelaufen.
Nun könnte man argumentieren, dass das dann eine Dependency sein sollte - laut der Debian-Definition aber halt nicht, das "funktionierte ja alles so wie installiert"™, keine Fehlermeldungen, alles stabil - nur die Zusatzfunktionalität in Form von auch in anderen Sprachen als Englisch vorhandenen Tastaturkürzeln zur Bedienung war einfach nicht mehr gegeben. Formal richtig, aber irgendwie unbefriedigend, ich hab dieses Paket dann aus den Recommends raus und in Dependencies reingepackt. Und über diese Hürden wird man dann zwangsweise stolpern, grade wenn sich Paketnamen auch von Recommends ändern. Ist nicht schön und verdammt hart manuell nachzuhalten.
Und weil wir grad dabei sind: Falsche Dependencies und/oder Recommends sind natürlich genau so großer Mist, weil die einem das System mit irgendwelchem Scheiss zumüllen, den man auf Garantie nicht haben will. Durch unsere Entscheidung, brav zu sein und Recommends mitzuinstallieren sind wir aber gegenüber früher™ in einer besseren Lage: Sinnvolles Sachen werden automatisch auch bei Namens- und Abhängigkeitsänderungen in das System gespült. Unnützer Schrott zwar auch, da das aber nun in jedem Sid-System nachvollziehbar ist, sind wir in der Lage, nachvollziehbare Bugs gegen das jeweilige Paket in Debian zu schreiben - und auch zu begründen und zu belegen, warum wir mit unserem Nörgeln recht haben. Und das hilft auf Dauer wirklich weiter.
EDIT: Sorry für die Textwand, ich hab mich aber wirklich so kurz wie möglich gefasst, kürzer wäre nur noch: "Vertrauen Sie mir, ich weiss, was ich tue!" (schamlos geklaut von Sledge Hammer!)