@holgerw: Mein Anspruch an mich ist halt nicht der ambitionierte User, langsam aber sicher werde ich dem auch gerecht. Das ist klar und auch natürlich. Das war und ist mein Ziel. Du wirst aber lachen - 95 % meiner Zeit bin ich reiner User, 5% der Zeit Entwickler. (wenn überhaupt) Das muss man meiner Meinung nach feiner granulieren. Wenn ich meine multiple Persönlichkeit nehme, haben wir da den User, den Idioten für die Merges, den Kerl, der die Administration macht, den der dokumentiert. Dann haben wir den Web- und Postmaster, den Projektmanger. Und schließlich denjenigen, der ab und zu ein paar Zeilen schreibt, was sich aber momentan hauptsächlich auf scripts, php und sql beschränkt... Und dann noch denjenigen, der einen guten Teil des Tages damit verbringt, doch recht gravierende Lücken im Grundwissen zu füllen.
Die meiste Zeit meines Tages bin ich also mit Doku, administrativen Aufgaben und Lernen beschäftigt. Abgesehen davon, dass das alles recht komplex ist, ich bin einfach darauf angewiesen, dass die Werkzeuge, die es mir ermöglichen, das zu stemmen, einfach funktionieren. Und so leid es mir tut - eventuelle Fehler im Betriebssystem machen wirklich nur einen Bruchteil der Probleme aus, in die ich täglich laufe. Viel mehr Probleme habe ich mit solchen netten Kleinigkeiten wie mangelhafter Dokumentation, simplen Anwendungsfehlern und eigener Blödheit. (siehe mein posting zu cron)
Dass sich durch die sehr intensive Beschäftigung mit dem Thema natürlich die mir zum Abruf bereitstehenden Werkzeuge täglich erweitern ist auch klar - dass ich nicht mehr ins klassische Anwenderschema passe auch. Nur noch mal ganz deutlich - die Fehler, die am nervigsten sind, sind auch in stable. Und die kleinen bis mittelprächtigen Fehler lösen auch bei mir Reaktionen aus, die in keinem Fall druckreif und zur Veröffentlichung bestimmt sind.
Nach 2 Jahren Linux bin ich jetzt soweit, dass die täglich Zeit, die fürs Lernen draufgeht, sich auf ein erträgliches Mass beschränkt und ich auch wieder mal zum produktiven Arbeiten komme. Klingt irgendwie nicht so wie der absolute Vollprofi, oder?
Zum Thema einfach: Hätte ich nicht den Umweg über Arch gemacht, wäre ich mit einem wie auch immer gearteten Sid heillos überfordert gewesen. So war ich schon so abgestumpft, dass ich bestimmte Probleme als solche einfach nicht mehr wahrnehme.
Den Unterschied zwischen Sid und aptosid sehe ich hauptsächlich in der Unterstützung, die man hier bekommt. Man ist nicht mehr allein und die anderen können helfen, Probleme mit Sid dann doch abzufedern und zu nivellieren. Dazu müssem sie aber erstmal auch bei anderen auftreten. Wenn irgend etwas bei 99% der Leute gut geht, dann muss man erst mal individuelle Fehler bei dem 1% fail ausschließen, um den Punkt einzukreisen, an dem es schief geht. Dummerweise haben aber grade diese Probleme dann in der persöhnlichen Wahrnehmung einen sehr hohen Stellenwert. Das ist jetzt nicht ironisch gemeint.
Da kommt devil mit der Aussage: Wie soll ich bei einem nicht bekannten Problem helfen? genau auf den Punkt. Und siehe da, wenige Stunden später ist das Problem reproduzierbar und auch gelöst. Und so hart es auch im Einzelfall ist - das sind Reibungsverluste, die man minimieren kann, vermeiden wird nicht klappen.
Das hat nichts mit Verdrängung zu tun. Hast Du ein Problem, was alle haben, ist gut, das ist dann bekannt. Läufts Du in Probleme, die kein anderer hat, bist Du am Arsch, weil kein anderer die Probleme kennt. Doof gelaufen.