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Author Topic: [DE] große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten  (Read 4690 times)

Offline bluelupo

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[DE] große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« on: 2011/07/21, 08:49:46 »
Hi zusammen,
beim Booten entsteht seit mindestens 2 Monaten das Problem, wenn ein NFS-Mount in der /etc/fstab mit der Option auto eingetragen ist, ein ca. sechsminütiger Stopp.

Folgende Meldung ist zu sehen:
Code: [Select]

Starting NFS common utilities: statd idmapd
mount.nfs: Connection time out
mount.nfs: Connection time out


Pro "mount.nfs" Meldung vergehen ca. 3 Minuten bei einen aktivierten NFS-Mount. Der NFS-Mount ist dann aber trotzdem korrekt eingehängt nach dem Hochfahren des PC. Sobald die Option auto durch noauto in der fstab ersetzt wird läuft der Bootvorgang ohne Verzögerung durch, dann natürlich nicht mit einhängten NFS-Mount.

Hier die Zeile aus der /etc/fstab:
Code: [Select]

192.168.178.77:/volume1/Misc                 /mnt/diskstation/misc   nfs   rw,hard,intr,auto,_netdev  0  0


Hat das jemand von euch das Problem auch beobachtet und gibt es dazu eine Lösung das die NFS-Mounts wieder beim Booten automatisch ohne Timeout gestartet werden.

arwa

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #1 on: 2011/07/21, 09:19:18 »
Vielleicht könntest Du als Workaround die NFS-Mounts mit autofs mounten, statt fest mit fstab/mount? Dann werden sie nicht zur Boot-Zeit, sondern erst bei Benutzung versucht, einzurichten.

Offline Geier0815

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #2 on: 2011/07/21, 09:23:02 »
Ich selber hatte das noch nicht da ich auf meinen Debiansystemen kein NFS brauche. Aber wie schon in dem anderen Thread von dir zu dem Thema noch mal der Hinweis: Du willst dich mit autofs beschäftigen!
Ansonsten erst mal die doofe Frage: Steht denn die ethernet-Verbindung schon wenn die fstab geladen wird? Nicht das er gar nicht kommunizieren kann und deshalb ins timeout rennt.
Wenn Windows die Lösung ist...
kann ich dann bitte das Problem zurück haben?

Offline bluelupo

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Re: große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #3 on: 2011/07/21, 09:56:17 »
Quote from: "Geier0815"
Ich selber hatte das noch nicht da ich auf meinen Debiansystemen kein NFS brauche. Aber wie schon in dem anderen Thread von dir zu dem Thema noch mal der Hinweis: Du willst dich mit autofs beschäftigen!
Ansonsten erst mal die doofe Frage: Steht denn die ethernet-Verbindung schon wenn die fstab geladen wird? Nicht das er gar nicht kommunizieren kann und deshalb ins timeout rennt.

Hi Geier0815,
autofs mag ich mir nicht antun (nach dem Studium der Konfiguration) nur um einen Workaround für einen Bug im NFS zu vermeiden. Außerdem wird ja der NFS-Mount eingehängt nur eben mit einer großen Zeitverzögerung und die nimmt zu je mehr NFS-Mounts ich in der fstab eingetragen habe.

Meine Nachfrage hier im Forum sollte abklären ob jemand schon eine mögliche Lösung hat. Wenn ich mir die Bugreports vom Paket nfs-common ansehe wird's wirklich grauslig was das Alter der gemeldeteten Fehler angeht. Eine große Aktivität bei der Fehlerbehebung ist da nicht zu sehen :-(

Das Netzwerk wird normalerweise immer vor NFS gestartet. Das sieht man an den Initscripts. Das Problem bestand früher nicht und kam erst vermutlich mit einer neuen Version von nfs-common.
Code: [Select]

/etc/rcS.d/S18networking
/etc/rcS.d/S20nfs-common

lotman

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Re: große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #4 on: 2011/07/21, 11:08:46 »
Hi,

du könntest probieren, die Mountoption "bg" mitzugeben, die dafür sorgt, dass der Bootvorgang nach dem ersten Timeout fortsetzt und im Hintergrund der Mount periodisch immer wieder angestoßen wird. In der manpage zu mount stehts leider nicht, aber zu finden in
Code: [Select]
man nfs
Außerdem kann man über Mountoptionen auch noch die Timeouteinstellungen manipulieren.

Viel Erfolg!

kris99

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #5 on: 2011/07/21, 11:08:54 »
Hallo bluelupo,

Dein Problem kann ich nicht bestätigen. Der NFS-Mount läuft bei mir nur in den Timeout, wenn der NFS-Server nicht läuft. Ich habe bei mir den Timeout reduziert, indem ich die Mount-Optionen wie folgt gesetzt habe:
Code: [Select]
auto,soft,timeo=10,retrans=3,ac
Damit komme ich auf einen Timeout von 128 Sekunden. Das ist immer noch viel, aber damit kann ich leben, da dieser Fall wirklich nur dann eintritt, wenn der NFS-Server nicht läuft. Du kannst die Parameter noch weiter "runter drehen" (timeo=1,retrans=1), dann sparst Du nochmal 8 Sekunden. Aber unter 2 Minuten komme ich auch nicht.

Was mir in den Anfangstagen von cryptSetup half, um meine Datenpartition einzubinden, war den Mount-Befehl in die /etc/rc.local zu schreiben. In Deinem Fall hat das Netzwerk dann noch einige Sekunden mehr Zeit die Verbindung aufzubauen.

Dazu würde ich den NFS-Eintrag in der fstab auf noauto stellen und in die rc.local folgenden Befehl einfügen:
Code: [Select]
/bin/mount /mnt/diskstation/misc
Gruß

Kris

Offline hubi

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #6 on: 2011/07/21, 11:22:18 »
Ich habe hier ganz primitiv "defaults" als Option in der fstab und auch keine Verzögerung (zwei Verzeichnisse). Dabei ist es egal, ob der Serverrechner läuft oder nicht.

Offline Geier0815

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #7 on: 2011/07/21, 12:32:14 »
/etc/auto.master
Code: [Select]
/mnt/storage  /etc/auto.storage

/etc/auto.storage
Code: [Select]
misc   -fstype=nfs   192.168.178.77:/volume1/Misc

erzeugt dir unter /mnt das Verzeichnis storage/misc wo Du dann die Sachen deines NAS findest. Der Vorteil ist, das erst gemountet wird wenn man drauf zugreift und das Ganze nach, ich meine, 1 Minute ohne Zugriff wieder ausgehängt wird.

Pfade und Namen darfst Du dir anpassen wie Du möchtest, sie sollten nur noch nicht existieren...
Wenn Windows die Lösung ist...
kann ich dann bitte das Problem zurück haben?

Offline bluelupo

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #8 on: 2011/07/21, 13:00:52 »
Hi zusammen,
@lotmann: die Option "bg" in der fstab kennt mount beim Booten nicht :-(

Quote from: "kris99"

Dein Problem kann ich nicht bestätigen. Der NFS-Mount läuft bei mir nur in den Timeout, wenn der NFS-Server nicht läuft.

In den Timeout laufe ich auch wenn die NAS-Box läuft. Das verwunderliche ist das dass NFS-Filesystem dann ja gemountet wird aber leider mit dem unsäglichen Timeout.

@hubi: nur mit "defaults" teste ich gleich mal.
EDIT: @hubi, mit defaults habe ich das selbe Problem.

EDIT2: Beim Googeln bin ich auf diesen Bugbericht von SUSE gestossen. Genau die Probleme habe ich auch.

Offline hubi

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #9 on: 2011/07/21, 15:23:41 »
@bluelupo

Sind das unterschiedliche NFS-Versionen? Debian testing/unstable hat NFS 4. Falls der Server eine niedrigere Version fährt, kann es sein, dass dies beim Mounten angegeben werden muss. Die Version kriegst du als Root mit "nfsstat" raus.

Falls der Server z.B. NFS 3 fährt, gib am Client in der fstab bei den Mountoptionen "nfsvers=3" ein und probier das mal.

Falls die Versionen von Server und Client identisch sind, vergiss meinen Vorschlag.

hubi

Offline hubi

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #10 on: 2011/07/21, 15:37:06 »
@bluelupo

Habe mir den Suse-Bugreport durchgelesen. Dort ist es ein Timing-Problem. Das kannst du mit "mount -a" checken. Falls das durchläuft, ist es ein Problem wie dort. Falls es wieder ein Timed Out gibt, dann könnte es ein Versionsproblem sein. Ich habe leider keine Ahnung, welches OS auf deinem Server läuft (Debian Squeeze hat NFS 4, Debian Lenny hat NFS 3).

hubi

Offline bluelupo

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #11 on: 2011/07/21, 16:18:16 »
Hi hubi,
ich denke das dies auch ein Timing-Problem bei Debian ist. Vermutlich ist das Netzwerk noch nicht soweit das NFS damit klarkommt. Dagegen spricht allerdings, zumindest in meinem Fall, das die NFS-Mounts letztendlich doch eingehängt werden. Ich bin jetzt allerdings per Zufall auf eine Lösung bzw. mehr einen Workaround gestoßen.

In der der Datei /etc/default/rcS kann man die Variable ASYNCMOUNTNFS auf no setzen dann gibt es keine Timeouts beim Booten mehr. Warum erschließt sich mir nicht so ganz. Die Manpage sagt zu rcS und ASYNCMOUNTNFS folgendes:
Code: [Select]

[...]
Set this to 'no' to disable asynchronous mounting of network
drives when the network interfaces are mounted, and  instead
do  it  only  once  when the machine boot.  The default is
'yes'.  It is useful to disable this on machines with the root
file system in NFS until ifup from ifupdown work properly in
such setup.
[...]

Bloß passt die Lösung/Workaround nicht ganz zu meinen Problem ;-) oder interpretiere ich das nicht richtig?

Offline hubi

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #12 on: 2011/07/21, 16:36:19 »
Da musstest du ja ganz tief ins System ...

Ich kann dazu jetzt nicht viel sagen, die Servermaschine wurde vor vier Jahren aufgesetzt, die Clientmaschine vor drei. Mein Clientlaptop kriegt ifup definitiv spät (wenn ich in Runlevel 3 boote, muss ich immer noch ein wenig warten, bis ich Netzverbindung habe), aber er fährt ohne Verzögerung hoch, auch wenn die Servermaschine gar nicht am Netz hängt.

Warum das anders als bei dir ist (und ich bin froh darüber), kann ich nicht beurteilen. ASYNCMOUNTNFS habe ich nicht gesetzt.

Offline vindeliker

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #13 on: 2011/07/21, 19:42:57 »
Hallo,
ich hab das gleich Problem seit längerer Zeit (gefühlt ca. 2-3 Wochen bevor rpcbind kam ging's los). Wie kris99 sagt, aber nur, wenn der Server aus ist. Bisher war halt <STRG>+C mein Freund, mit dem Tip von lotman konnte ich das aber lösen. Hab defaults,bg in der fstab stehen und damit dauert die Pause nur noch 2-3 Sekunden! Mein Server ist im übrigen ein frisches Debian squeeze, noch nicht ganz fertig eingerichtet und deshalb meist aus.

Roland

Offline bluelupo

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große Zeitverzögerung durch NFS-Mounts beim Booten
« Reply #14 on: 2011/07/21, 19:48:43 »
Hi Roland,
zeig mal die entsprechenden Zeilen aus fstab, dann kann ich das auch mal bei mir testen.