Heyo und danke für die Antworten. Ich habe mir den qpwgraph jetzt mal installiert und sitze jetzt etwas verwirrt davor. Schlussendlich habe ich gemerkt, dass ich wirklich gar keinen Plan von Pipewire habe: Unter Pulseaudio läuft alles über eine Konfigurationsdatei, die mich offensichtlich ziemlich verwöhnt hat.. So wie ich das jetzt verstanden habe, finde ich in qpwgraph einfach keine Option, irgendetwas an den verwendeten Ports umzustellen -- so, wie ich das jetzt überblicke, verbindet man in Pipewire immer die Ausgangs-Streams der Anwendungen mit den jeweiligen Ausgangs-Sinks, optional kann man das anscheinend noch mit einem Drittprogramm wie Pavucontrol verbinden (--> monitor). Pipewire scheint immer auf einen angeblich verfügbaren Port zu wechseln, denn so wie ich das hier überblicke, lässt sich der Port einfach nicht konfigurieren.
Vielleicht muss ich zur Problemlösung nochmal die Terminologie erklären, die sich ja von PulseAudio zu Pipewire unterscheiden könnte: Mit sink meine ich ein Gerät, also zum Beispiel die integrierte Soundkarte des Laptops, die dann bei mir als "Internes Audio Analog Stereo" bezeichnet wird. Dieses Gerät kann qpwgraph offensichtlich auch verwalten. Problem ist nur, dass das gar nicht das Problem ist: Ich vermute, dass das wesentlich tiefer liegt oder zumindest anfängt: Die Verfügbarkeit der Ports (also der verschiedenen Ausgänge, die über ein Gerät) wird nicht richtig erkannt, d.h. Pipewire kann mit der Auto-Auswahl einfach nicht richtig funktionieren, da ja die ganze Zeit falsche Informationen weitergegeben zu werden scheinen. Zum Beispiel will mir Pipewire gerade erzählen, dass Kopfhörer eingesteckt wären und der LineOut-Ausgang verfügbar wäre. Beides ist nicht der Fall, weder habe ich Kopfhörer angesteckt, noch nutze ich irgendwelche Peripherie über den LineOut-Ausgang. Der Witz ist jetzt aber, dass sich Pipewire ja entscheiden muss, da es irgendetwas automatisch laden will. Anstatt jetzt aber den LineOut-Ausgang zu wählen, der, weil ja nichts angesteckt ist, auf den internen Lautsprecher zurückschalten würde, zu wählen, nutzt es standardmäßig den Kopfhörerausgang, der mir rein gar nichts bringt, wenn ich keine Kopfhörer angesteckt habe. Noch schlimmer ist aber, dass ich nichtmal manuell auf den internen Lautsprecherausgang umschalten kann. Angeblich wäre der nicht verfügbar; zwar erscheint er trotzdem in der Liste, gibt aber nicht einen Ton aus, wenn er dann mal ausgewählt wird -- warum weiß ich auch nicht. Das Sahnehäubchen ist aber, dass ich vor ein paar Stunden noch Debian 11 mit Pulseaudio auf dem gleichen Laptop installiert hatte, bevor ich wieder Siduction ausgepackt habe, was wirklich toll ist -- nur leider dieses Problem mit sich bringt. Unter Debian jedenfalls wurde der Port zwar auch nicht richtig erkannt, allerdings konnte ich zumindest über die ganz oben angesprochene Konfigurationsdatei einen zweckmäßigen Workaround anlegen. Das eigentlich Problem der falschen Porterkennung ist davon natürlich auch nicht angetastet worden, falls hier jemand eine Idee hat, woran es liegen könnte, wäre ich überglücklich etwas in der Art zu hören. Ich weiß jetzt jedenfalls nicht wirklich, inwiefern ich einen Workaround für Pipewire nutzen oder das ganze einfach weitestgehend durch Pulseaudio ersetzen soll. Immerhin scheint sich der Port momentan nicht ständig von alleine zu wechseln, wenn er einmal umgestellt wurde. Dahingehend könnte ich theoretisch einen Autostart-Eintrag anlegen, der das über pactl erledigt. Dann müsste ich aber schauen, ob ich nicht doch mal etwas über LineOut anstecke... Das möchte ich eigentlich nicht wirklich. Der passabelste Ausweg mit dem geringsten Aufwand scheint mir momentan, Pipewire von der Platte zu schmeißen, Pulseaudio zu installieren und ggf. die standardmäßige Debian-11-Implementation nachzubauen, bei der Pipewire zwar nicht die Sitzung übernimmt aber (vermutlich als systemd-user-socket) immer für Anwendungen verfügbar ist, wenn sie dieses merkwürdige Programm anfordern. Die beste Lösung, und eigentlich auch die einzige, die kein Workaround ist, wäre es, die fehlerhafte Porterkennung zu beheben, hat hier jemand irgendeine Idee?
Ich habe auch schon überprüft, ob es irgendein virtuelles Schlagloch im Alsamixer gibt, da scheint aber die Automute-Option deaktiviert zu sein, wobei mir aufgefallen ist, dass es unter Debian 11 mehrere Mute-Optionen neben der Automute-O. gab, das sind glaube ich LED-Mute-Optionen. Wo die unter Pipewire hingeschleudert wurden, ist eine andere Frage. Diese Software macht sich bei mir momentan einfach nicht beliebt.
Ein großes Sorry falls ich in diesem Beitrag ein bisschen verzweifelt klinge, das Problem verfolgt mich jetzt schon sein Monaten. Nochmals danke für alle Antworten, Mühen und Ideen. Beste Grüße,
Fabian