So, mal weiter zum ursprünglichen Thema.
Ich hatte eigentlich schon letzte Woche eine Weiterführung geplant, die war sogar schon geschrieben. Diese Fortsetzung hatte leider nur einen Haken. Die war selbst für meine Verhältnisse ungewöhnlich negativ. Am liebsten hätte ich den ganzen Kram genommen und in die Tonne geworfen. In einigem Abstand und nach 3 Stunden, die ich damit verbracht habe, die gröbsten Ungereimtheiten zu entfernen und das System in einen halbwegs menschenwürdigen Zustand zu bringen folgendes Fazit: Das ist definitv nichts für Anfänger.
Wer sich anschauen möchte, wie eine Distribution im Auslieferungszustand nicht auszusehen hat, sollte sich Sabayon antun. Im Endeffekt hat es einige Stunden gekostet, das System in einen Zustand zurückzubauen, der ansatzweise so ist, wie ich mir das vorstelle. Das bedeutet:
* LVM und Raid sind (erst mal) geknickt
* es gibt keinen zwar noch einen Netwerkmanager, aber auf Statisch getrimmt
* resolvconf ist Geschichte
* fglrx läuft. Damit ist dann auch der X-Server stabil und stüzt nicht alle 5 min ab.
* Das katastrophale KDE-Thema (Irgendeine Eigenentwicklung mit CDE anderen Merkwürdigkeiten ist entsorgt, den Charme von unangepassten GTK-Anwendungen unter KDE konnte ich nun wirklich nicht ertragen (eckige Checkboxen und Panels mit hervorgehobenen Kanten - einfach nur gruselig)
* KDE Pim ist nachinstalliert, aus der ganzen Pim-Serie war nur Kontact ohne Mail und alles andere vorhanden.
* Mal was Positives, es ist KMail 2.1.x in relativ funktionierend.
* Den automatischen Updater, der ungefragt zu mir spricht und mir ungefragt sagt, dass mein System aktuell wäre, habe ich noch nicht gefunden. Der gehört entsorgt.
* Diese komischen GUI-Werkzeuge zur Systemverwaltung gehen gar nicht, ich habe eigentlich nicht mal ansatzweise das gefunden, was ich gesucht habe. Positiv: Ich habe viele interessante Sachen gefunden, die ich noch nie gesucht habe.
* Sehr positiv: equo geht gut, wenn auch wesentlich zu gesprächig, mit teils besorgniserregenden Meldungen. Ohne das Teil ist man echt aufgeschmissen. Erinnert irgendwie an aptitude, ob es auch so mächtig ist, keine Ahnung. Auf jeden Fall ist es mit Funktionalität völlig überfrachtet und schweinelangsam.
Insgesamt ist das jetzt, nachdem ich meinen gesamten Vorrat an Flüchen mal wieder auf Vordermann gebracht habe, schick, sehr schnell und bis jetzt noch nicht wieder abgeschmiert. Was jetzt noch fehlt: Natürlich soll das wieder auf einem LVM-Volume laufen, dass auf Raid 1 angesiedelt ist. Dagegen spricht momentan nur, dass ich bisher noch keinerlei belastbaren Informationen dazu gefunden habe, wie diese Kleinigkeiten in Sabayon ansatzweise angesteuert werden. Irgendwie fehlt mir auch die Möglichkeit, mal grade eine neue Initrd zu erzeugen. Das einzige, was ich bis jetzt dazu gefunden habe war die lapidare Aussage, dass man so was nicht braucht, da man das direkt in den Kernel schraubt. Die Aussage stammte aus einem Gentoo-Forum. Ich sehe das anders, die Sabayon-Macher auch, denn die liefern mit Initrd. Wie die gesamte Dstribution ist aber auch die dazu gehörige Dokumentation sehr gewöhnungsbedürftig. Leider aber eher sehr sparsam gehalten und nicht grade auf dem neuesten Stand. Und einen mehr als sauren Aufschrei: Ich will mein Runlevel 3 wiederhaben! Die sehr gut versteckten Options zum Starten in die Konsole habe ich mittlerweise gefunden. Die Konsole erreicht man mit der Option nox. Das der Splash das nicht wirklich mitbekommt, will ich auch nicht verschweigen.
Man steht am Ende des Bootens vor einem schwarzen Schirm mit blinkendem weissem Cursor. Das kurzfristige Wechseln der Schirme beendet dieses Grauen. Alles in allem einiges an Licht, aber sehr viel Schatten. Auf jeden Fall ist Sabayon wirklich aktuell und wenn es einmal läuft auch stabil. Das ist auch besser so, denn ich mag eigentlich nicht wirklich daran denken, was passiert, wenn man das wirklich mal reparieren muss. Wahrscheinlich ist dann die komplette Umstellung auf emerge, der Wechsel ins Gentoo-Forum und das Verschweigen der Tatsache, dass es sich bei der Installation um Sabayon gehandelt hat, die einzige Chance neben dem Rückspielen des wirklich notwendigen Backups.